Es hat endlich geklappt, die Jackrabbits sind endlich FCS Champion geworden Anfang dieses Jahres. Ein Playoffrun, der im Semifinal zum kältesten je gemessenen Spiel jemals in Brookings und einem stecken geblieben Lift ins Finalspiel führte. Ein historischer Titel, erst recht, wenn man ihn gegen den Langzeitrivalen, North Dakota State gewinnt. Dies veranlasste Headcoach John Stiegelmeier nach unglaublichen 27 Jahren als Headcoach und nach insgesamt 37 Jahren bei den Jackrabbits mit 66 Jahren in den Ruhestand zu gehen.
Coaching Staff
Sein Erbe wird Jimmy Rogers antreten, der 1988 geboren ist und damit noch ziemlich unerfahren scheint. Rogers war zwischen 2005 und 2009 Linebacker bei den Rabbits und begann 2010 seine Coaching-Karriere bei den Jackrabbits, erst als Graduate Assistent, ehe er zu Florida Atlantic wechselte. 2013 kehrte er zurück nach Brookings und arbeitete sich über den Linebacker Coach, zum Co-Defensive Coordinator über den Defensive Coordinator zum Headcoach.
Offensive Coordinator und Genie des Teams, Zach Lujan welcher diese unstoppbare Offense etablierte, bleibt dem Team erhalten. Als Ersatz für Rogers als Defensive Coordinator hat man Jesse Bobbit geholt, welcher Safety Coach war letztes Jahr. Der Coaching Staff hat große Schuhe zu füllen und den 11 Jahre Playoffstreak fortzuführen.
Das Championship Game in der FCS war Balsam für das gescholtene Jackrabbits-Herz: Nachdem man dem Erzrivalen aus North Dakota jahrelang unterlegen war, gewann man das bereits zweite Duell des Jahres erneut und besiegte den Fluch, dass man Finalspiele nicht gewinnen kann. Außerdem hat man nun vier Wins in Folge gegen die Bisons und konnte den Rückstand im „Dakota Marker“ (so nennt man die Rivalität) auf 46-63-5 verkürzen. Seit 2019 hat man nicht mehr gegen die Bisons verloren und vier Wins in Folge gabs zuletzt zwischen 1947 und 1950. Acht Wins in Serie sind übrigens der Rekord für die Rabbits, dies liegt aber schon einige Jahre her und war zwischen 1909 und 1922 Tatsache.
Viel Qualität kommt zurück
Das Gute bei South Dakota State ist das Talent, welches wieder zurückkehrt. Insgesamt 12 All-Conference Player aus dem Jahre 2022 sind auch 2023 im Team. Allen voran Runningback Isaiah Davis, die beiden O-Liner Mason McCormick und Garrett Greenfield, Linebacker Adam Bock und Cornerback DyShawn Gales, die alle im First Team standen. Aber auch Quarterback Mark Gronowski, die Wide Receiver Zwillinge Jaxon und Jadon Janke sowie Tight End Zach Heins sind ein weiteres Jahr im Roster. Starting Cornerback, Dalys Beanum ist ebenfalls an Board und auch Linebacker Jason Freeman.
Im Transfer Portal hat man sich zudem von North Dakota, Wide Receiver Marcus Preston geholt. Er verspricht sich bei den Jacks, seine Karriere neu zu starten, nachdem er in drei Jahren bei North Dakota auf nur 285 Yards kam. Aus der FBS hat man sich die Defense verstärkt. Von Iowa State erhält man D-Liner Blake Peterson und von Northern Illinois und ebenfalls für die D-Line, Dawson Ripperda. Ky Oday als Wide Receiver kommt direkt von Colorado State und mit Long Snapper Kaydon Olivia von Texas State einen Specialist.
Im Recruiting lief es leider nicht sonderlich gut, nach dem Coaching Wechsel. Da muss Rogers nachlegen. Nur 2-Star Wide Receiver Joe Roll ist hier wirklich nennenswert und man liegt in den hinteren 100-er Plätzen im Ranking.
Die Offense
Nur ein Starter der Offense ist weg und man hat mit diesem Team letztes Jahr 34.2 Punkte im Schnitt erzielt. Dazu seit 2007 die meisten Punkte in einem Titelspiel erzielt und insgesamt in den Playoffs mit 42, 42, 39 und 45 Punkten richtig eskaliert.
Es gibt viele gute Spieler in dieser Offense und es ist schwer, Einzelne hervorzuheben. Runningback, Isaiah Davis MUSS man aber als ersten nennen, denn der ist ein absolutes NFL Talent und wird den Sprung nach diesem Jahr wohl wagen. 1451 Yards und 15 TDs im letzten Jahr. Dazu ist sein Nachfolger bereits gefunden und die Runningback Tradition geht ohne Unterbruch weiter. Amar Johnson, hatte bereits 744 Yards und 7 TDs sowie 126 Yards in seinem Breakout Game im Championship Game und wird noch mehr in den Fokus rücken.
QB Gronowski geht als drittbester QB in die Saison und steht gegen FCS Teams bei einem Record von 22-1. 2967 Yards bei 26 TDs und nur 5 INTs machen ihn zu einem potenziellen NFL Prospect. Dazu hat er nach wie vor die Janke Twins und Tight End Nummer 1, Zach Heins. Heins hat letztes Jahr bereits NFL Tight End, Tucker Kraft bei seinen Verletzungen vertreten und bekommt nun den Starterspot von eben jenem.
Die Defense
Defensiv hat man nicht das gleiche Talentvalue wie in der Offense, aber auch hier sollte man stabil aufgestellt sein. Acht Starter von 2022 kehren zurück und man stellte bereits letztes Jahr die drittbeste Defense mit 15.8 Punkten, die man erhalten hat im Schnitt.
In der D-Line verliert man zwar Caleb Sanders & Reece Winkelman, aber kann diese in einer Rotation mit Ryan Van Marel, Cade Terveer & Quinton Hicks ersetzen. Ob das reicht, wird sich zeigen. Es ist also Zeit, dass ein paar neue Gesichter absteppen.
Middle Linebacker Adam Bock und Jason Freeman werden den Run erneut attackieren und stoppen. Bock bringt 279 Tackles und 22.5 TFLs im Gepäck mit. Freeman war Tackling Leader mit 84 Tackles in 2022. Dazu hat man Isaiah Stalbird und Caleb Francl sowie Graham Spalding & Daeton McGaughy. Eine Unit, die tiefer nicht sein könnte.
Die Secondary habe ich bereits betont. Malik Lofton ist zwar weg, aber die Cornerbacks DyShawn Gales und Dalys Beanum sind weiterhin die Starter.
Bei der Safetie Unit hat man mit Colby Huerter, Cale Reeder und Tucker Large drei Spieler, die alle bereits gestartet sind. Die Secondary sollte also erneut eine sichere Bank sein.
Der Schedule
Im Schedule verzichtete man dieses Jahr auf einen FBS Gegner und startet zu Hause gegen Western Oregon und hat hier den Sieg schonmal souverän eingefahren.
Diese Woche wird dann das Semifinal-Rematch gegen Montana State zu Hause antritt. Drake, North Dakota und Illinois State folgen anschließend. Ranked Opponents sind bisher Montana State (3.), die man wie erwähnt zu Hause spielt. North Dakota (17.) ebenfalls zu Hause, genau wie North Dakota State (2.) im Dakota Marker. Einzig gegen Youngstown State (23.) muss man im vorletzten Regular Season Game auswärts ran.
Meine Einschätzung
Mission Titelverteidigung wird verdammt schwer, da Football eine One-Game Playoff Sportart ist. Aber ehrlich gesagt sehe ich kein Team, was besser sein sollte. Klar Montana State und North Dakota State haben ebenfalls viel Talent, aber da entscheidet wie meistens die Tagesform.
(Titelbild: SDSU Twitter)