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Von den eigenen Zielen weit entfernt? – Nicholls State Preview 2023

Lesedauer: 4 Min
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Nennt mich Universalgenie. Zumindest habe ich es geschafft, meine ganzen Notizen, die nicht auf meiner Festplatte gespeichert waren, von meinem Desktop zu löschen. Alle Notizen von Nicholls State aus 2022 einfach weg ohne die Chance das wiederherzustellen. Das heißt für diese Preview: nachdenken. Wer war 2022 ein dominanter Colonel und wer wird 2023 den Next Step machen?

Coaching Staff

Zuerst einmal, die Colonels gehen trotz einer 3-8 Season erneut mit Tim Rebowe in die neue Saison und damit in die bereits neunte Saison für den 60-jährigen Headcoach. Warum das so ist? Rebowe genießt eine gute Reputation und war vor der aktuellen Ära, die 2015 angefangen hat, bereits zwischen 1995 und 2000 bei den Colonels. Dennoch Rebowe war ein Baseballspieler und man kannte damals vorwiegend seinen Bruder Rusty Rebowe, der ein All-American Linebacker bei den Colonels war.

Nur, die gute Vergangenheit wird ihn dieses Jahr bei einer erneut schlechten Saison nicht mehr retten können. Zwar hat Rebowe 2017, 2018 und 2019 jeweils die Playoffs erreicht, aber ist seither mit einem 13-16 Record eher im unteren Mittelfeld mit den Colonels einzuordnen. Rebowe steht auch etwas in der Kritik, weil er seine Coordinators, die alle ebenfalls neun Jahre bei Nicholls sind, nicht ausgetauscht hat.

Die Offense

QB

Die Mannschaft kann glücklicherweise nicht schlechter als 2022 sein. Der Quarterback Room sieht talentierter aus, obwohl man mit Kohen Granier seinen Starter verloren hat. Leonard Kelly ist geblieben, spielte 2022 in fünf Spielen mit mäßigem Erfolg – nur knapp 52 Prozent seiner Pässe kamen an den Mann. Im Spring Game ist er dennoch gestartet, sah aber nicht besser aus als seine 2022er Version. Dafür hat man mit Jakob Foss und vor allem Pat McQuaide nun wirkliche Alternativen. Jakob Foss war als Backup im Spring Game bereits viel akkurater und McQuaide, ein Community College Transfer, sah wie die klare Nummer Eins aus. Eigentlich muss er in Week 1 starten. Ein linkshändiger QB mit sehr gutem Arm, der dir alle Areas des Feldes anwerfen kann. Guter Spin und kraftvolle Würfe, der die Pässe perfekt an die Sideline wirft. Wenn man das Argument bringen will, dass das Scheme von Nicholls auf einen laufstarken QB ausgerichtet ist, kann man auch hier sagen: McQuaid zeigte im Spring Game seinen Speed auf den Beinen und hängte mit einem Outside Run die komplette Defense ab. Für mich persönlich der beste Quarterback der Mannschaft. Da er erst ein Sophomore ist, hat man hier mit etwas Glück den Starter für die Zukunft gefunden. Es wäre wünschenswert.

RB

Die Runningback-Unit darf mit der gleichen Unit an den Start gehen wie 2022. Einzig Julien Gums – ja mein absoluter Crush ever dieser Schule – ist nicht mehr da. Dafür aber mein Crush Nummer 2, Correy Warren, der leider im Spring Game nicht eingesetzt wurde. Ich hoffe bei ihm, dass er 2023 seinen nächsten Schritt machen kann. Ansonsten ist RB2 aus 2022, Collin Guggenheim wieder dabei. Er spielte im Spring Game aber eine neue Rolle und war sowohl als RB als auch als Tight End im Einsatz. Ein Drop musste man bei ihm leider verzeichnen. Es sieht aber nach einer neuen Aufgabe für ihn aus, denn Marquese Albert sah den größten Teil der Runsnaps für die Colonels.

Albert sehe ich dennoch nicht als RB1 beziehungsweise hoffe ich hier auf Jaylon Spears (Redshirt Sophomore). Unglaublich schnell, nicht so physisch wie Albert, aber wenn er Speed aufnehmen kann, dann bricht er auch Tackles und ist bei Open Lanes kaum aufzuhalten. Der Fünfte im Bunde dürfte Tyreke Boyd sein, der aber wie Guggenheim eine Hybrid-Rolle einnahm im Spring Game. Er ist als Defensive Back gelistet, sah aber vor allem offensive Snaps und hatte dabei einen Fumble, war aber im Passgame eine gute und sichere Option. Guggenheim und Boyd dürften aufgrund der eher dünnen Tight End Unit, diese Rolle etwas kompensieren.

O-Line

Die Offensive-Line könnte etwas unerfahren in die Saison starten. Im Spring Game sah sie so aus – Left Tackle: Sameij Scott (Redshirt Freshman), Left Guard: Chris Mannino (Redshirt Sophomore), Center: Seth Trahan (Redshirt Sophomore), Right Guard: Ryan Bernard (Redshirt Freshman) und Right Tackle: Transfer, Colby Orgeron (Junior). Hier musste man die meisten Abgänge verzeichnen und konnte auch am meisten neue Spieler gewinnen. Ein großes Fragezeichen also.

TE

Die Tight Ends blieben unsichtbar im Spring Game. Zumindest im Passspiel. Als Blocker hat man in Logan Wilcox einen guten Mann. Jacob Parker, der 2022 noch als Tight End gelistet war, spielte im Spring Game nur Defense als DE. Guggenheim und Boyd habe ich oben angesprochen. Sie sollen der Offense helfen.

WR

Die Colonels waren aber ohnehin noch nie ein Tight End Team. Dafür hatte man in den letzten Jahren immer wieder dominante und dominierende Wide Receiver und deshalb kommen trotz der Misserfolge auch jedes Jahr gute Prospects nach Thibodaux. KJ Franklin & Al`Dontre Davis sind beide nicht mehr im Team, was ich als positiv ansehe. So haben die jungen WR endlich die Chance sich zu zeigen, denn das Scheme war schon eher auf die erfahreneren Jungs ausgerichtet. Das zeigte sich im Spring Game direkt. Für den Slot ist mit Neno Lemay ein vielseitiger, eher kleiner WR vorgesehen. Er hat jede Menge Speed und kann den Ball schnell unter Kontrolle bringen, selbst wenn er ein bisschen wobbly daherkommt.

Kyler Paul hatte ebenfalls gute Sequenzen im Slot, bricht Tackles und kann schnell Speed aufnehmen. Outside dürfte die Nummer eins Terry Matthews sein. Er sucht manchmal etwas zu sehr das Big Play und verhaspelt sich dann in der Defense, aber alles in allem ein kompletter Receiver. Für die Redzone ist Dany`e Brooks der ideale Lösungsansatz. Groß, gute Physis und Körperkontrolle und sichere Hände. Er wweißeiss genau, wo er abspringen und landen muss. Navell Chopin dürfte auch Snaps sehen. Hatte im Spring Game als Backup zwei Catches. Tyren Montgomery ist neben Matthews WR2 sein, muss aber mehr Separation kreieren, um diesem Team zu helfen. Dazu hat er oft Probleme mit Drops, aber wenn er es dieses Jahr nicht schafft, dann war es das wohl mit seiner College Karriere.

Die Defense

Front

Zur Front in der Defense kann ich nicht genug sagen. Aaron Ponson Aidan Clements, Josh Johnson und Joe Mason dürften wichtige Stellen bedienen. Im Spring Game sahen alle bereits fit und agil aus und machten mächtig Terror im Backfield.

Die Linebacker Gruppe wird von Kershawn Fisher angeführt und der ist verdammt gut mit seinem Side-to-Side Speed und seiner Range insgesamt.

Secondary

Die Secondary hingegen hat mit Kendarius Smith einen klaren Starter für Outside, aber keine wirkliche Alternative auf der anderen Seite. Und die Safetys sind etwas überbesetzt, mit Shermar Carter, Devonte Mathews und Matt Melancon. Die beiden Safety Spots sind also hart umkämpft, eventuell stellt man auch einen der drei auf die Nickelback Position und für den Slot ein. Die größte Frage dürfte tatsächlich der zweite Cornerback Spot sein. Viel Erfahrung ist leider nicht da.

Meine Einschätzung

Nicholls State ist seit gefühlt Jahren weit weg von dem, was man eigentlich gerne wäre – ein Contender in der eigenen Conference. Dieses Jahr wird sich das kaum ändern und wirklich erwarten tut das keiner aber ein Aufwärtstrend wäre nett anzusehen.

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Nabil
Ich schreibe für "The Crunchtime" über die Appalachian State und die Sun Belt, die Hawaii Rainbow Warriors und über den FCS Football - also Football aus der zweiten Reihe. Mein Twitter: @rbmfootball

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