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FCS Championship Game 2021

Lesedauer: 6 Min
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Sam Houston State Bearkats vs. South Dakota State Jackrabbits

Es ist soweit: Das letzte Spiel dieser ungewöhnlichen FCS Spring Season findet am Sonntag statt! South Dakota State steht das erste Mal in einem FCS Endspiel und schreibt damit bereits Schulgeschichte. Für den Gegner, der In-State angesiedelt ist, ist es die dritte Endspielteilnahme nach 2012 und 2013. Beide Spiele verlor man damals gegen North Dakota State.

Nun steht aber das Endspiel an, in Frisco, Texas, also quasi in der Nachbarschaft der Jackrabbits welche ohnehin den eigenen Staat in den Playoffs nicht verlassen mussten. Im Toyota Stadium, dass Platz für 20.500 Zuschauern Platz bietet wird das große Spiel über die Bühne gehen. Das letzte Mal als die Bearkats um den Titel im Toyota Stadium spielten, verfolgten 21 411 Zuschauer das Endspiel vor Ort, da in Texas die Covid Regeln nicht gleich sind, wie im Rest des Landes dürften auch dieses Mal wieder um die 20.000 Zuschauer den Weg in das Stadion finden.

Kommen wir zu den beiden Teams, die mit einem 8-1 respektive 9-0 Record in dieses Endspiel kommen.
Die South Dakota State Jackrabbits kommen aus der besten Conference der FCS und hatten im Verlauf ihrer Saison nur eine Niederlage gegen North Dakota. Das sie einen Playoff Platz verdient haben, zeigen vor allem die starken Siege gegen Northern Iowa und North Dakota State. Dazu waren sie in den Playoffs beeindruckend stark und gewannen in der ersten Runde gleich mit 31:3 gegen Holy Cross. Im Quarterfinal war das Spiel denkwürdig eng. Es brauchte ein kolossales Comeback für einen 31:26 Sieg um in die Halbfinalspiele vorzudringen. Dort traf man dann den vermeintlich einfachsten verfügbaren Gegner, Delaware. Trotz einem 3:0 Rückstand blieben die Jackrabbits cool und drehten dank einem starken zweiten Quarter (20:0), das Spiel am Ende zu einem 33:3 und einem lockeren Warmlaufen für das Championship Game.

Comeback? Davon kann Sam Houston State auf der anderen Seite ein Liedchen singen. Zwar sicherte man sich in Runde Eins einen 21:15 Sieg, der erst im letzten Quarter dank einer 15:0 Performance von Monmouth nochmal eng wurde und hatte auch gegen North Dakota State ein Ife Adeyi Catch nötig um das Spiel in die richtige Richtung zu drehen, aber was den Bearkats am Samstag entgegen sah war die größte Nummer ihrer Playoffkampagne. Das Spiel gegen James Madison verlief früh in die Richtung eines Debakels. Bereits zur Pause lagen die Bearkats mit 3:24 zurück und verschliefen dabei vor allem das zweite Quarter (0:24). In der Halbzeit sagte Headcoach KC Keeler aber, dass man den Rückstand Score für Score angeht und nicht direkt in Panik verfallen soll. Soweit so gut, die Bearkats scorten ihren ersten Touchdown des Spiels durch Ramon Jefferson und schafften es dann innerhalb der letzten drei Minuten, drei weitere Touchdowns zu erzielen. Jequez Ezzard war es, der zuerst einen 69 Yard Pass von Eric Schmid fing, und die ganze Hintermannschaft der Dukes überlief, um dann kurze Zeit später einen 80 Yard Punt Return in die Endzone zu tragen. Quarterback Eric Schmid legte dann auch nochmal einen drauf und ließ die Bearkats mit einem Vorsprung von 31:27 in das letzte Quarter gehen. Dort schaffte JMU zwar noch mal einen Touchdown und eine Two-Point Conversion allerdings erst nachdem Eric Schmid einen weiteren erlaufenen Touchdown für die Bearkats erzielen konnte. Sam Houston drehte ein unfassbar spannendes Spiel erneut im letzten Moment und qualifizierte sich nach einer der besten Saisons der Schulgeschichte für das Endspiel.

Players to watch Jackrabbits

Janke Twins
Es gibt natürlich noch andere Wide Receiver bei den Jackrabbits, aber kaum zwei Spieler die so viel Impact in dieser Offense haben wie die Janke Zwillinge, Jaxon und Jadon. Zwei Sophomore Passempfänger aus South Dakota, die in den Playoffs bereits 14 Pässe für 243 Yards und sechs Touchdowns gefangen haben und die wohl beste Connection zu Freshman Quarterback Mark Gronowski haben.

Mark Gronowski
Gronowski ist bei der Rekrutierung durch das Raster gefallen und war am Ende unranked und ohne Offers von irgendwelchen Schulen. Der Mann aus Naperville, Illinois fand den Weg dann doch irgendwie noch nach Brookings und konnte direkt in Woche Eins starten. Seither ist er einer der besten Quarterbacks, auch wenn seine Completionrate erst maximal durchschnittlich ist. Er macht aber Plays, ob zu Fuß oder durch den Pass und vermeidet Fehler. Nur drei Interceptions warf er diese Saison, wovon 2 INTs gegen North Dakota kamen. Wie erwähnt ist er auch zu Fuß ein Asset für das Team und konnte sieben Touchdowns erlaufen, neben seinen 15 Touchdowns die er geworfen hat.

Strong und Davis
Das Laufspiel der Jackrabbits gehört mit zu den besten der FCS. Pierre Strong Jr. ist dabei der erfahrene Three Down Back während Isaiah Davis sein Backup ist und der Mann für die Touchdowns (7). Zusammen haben sie dieses Jahr 1147 Running Yards und neun Touchdown erzielt und unterstützen dabei Gronowski perfekt.

Joshua Manchigiah
Der Redshirt Junior Safety ist ein wenig der Antiheld in diesem Team. Kaum jemand spricht über ihn, obwohl er regelmäßig Big Plays macht und die Defense wie kein anderer prägt. Ganze vier Picks, zuletzt gegen Delaware im Semifinal, hat er dieses Jahr abgefangen und sich zu einem Ballhawk entwickelt. Er ist der Mann in der Secondary, der die Jungs zusammenhält.

Players to watch Bearkats

Erich Schmid
Schmid kam 2017 nach Huntsville als Dual-Threat Quarterback, unranked. Die Wahl ist ihm leicht gefallen, da die Sam Houston State die einzige Schule war, die ihm ein Offer anbot. Schmid konnte sich bereits als Redshirt Sophomore zum Starter entwickeln und ist nun, in seinem Redshirt Junior Jahr, einer der Teamstützen. Auch er hat seine schwachen Momente in diesem Jahr gehabt, konnte am Ende aber 17 Touchdowns werfen, mit 9 Picks. Er erzielte 2599 Yards durch Passing, 382 Yards durch Läufe mit weiteren acht Touchdowns. Schmid ist einer, der die Bearkats DNA perfekt impliziert und kein Spiel abschreibt, wie man gegen JMU eindrücklich gesehen hat.

Jequez Ezzard
Gegen North Dakota war Ezzard ein Non-Factor und wurde von den Bisons aus dem Spiel genommen. Der Howard Transfer ist ein Graduate Student und hat sich perfekt in die Mannschaft integriert. Vier 100 Plus Yards Spiele und ein 97 Yard Spiel dazu waren seine Ausbeute in den neun Spielen bisher. 753 Yards insgesamt mit sieben Touchdowns in der Offense und jede Menge Key Plays als Returner machen ihn zur Nummer 1 Waffe im Scoring.

McCollum Twins
Was die Jankes für South Dakota State sind, sind die McCollums für die Bearkats. Zyon und Tristin McCollum sind aber genau auf der anderen Seite des Spielfeldes angesiedelt. Zyon McCollum, Cornerback in seinem Senior Year und Tristin McCollum, Safety und ebenfalls in seinem Senior Year. Tristin hatte in den Playoffs gegen die Bisons einen Pick und Zyon im Semifinal gegen James Madison. Seine erste Interception in dieser Saison, nachdem er bereits sechs Pass Breakups gesammelt hat.

Jahari Kay
Kay ist nicht der Hauptgrund für die starke Defensive Line der Bearkats, aber hat einen sehr großen Anteil daran. Kay war ein Transfer der beim Laney College auf Junior College Ebene spielte, ehe er zu den Bearkats kam und nun in seinem letzten Jahr, Coronaregelungen ausgenommen, steht. Bereits in seinem ersten Jahr 2019, war er mit 8 Tackles for Loss und 3.5 Sacks erfolgreich, konnte diese Zahlen aber in einer verkürzten Saison deutlich übertreffen. 13 Tackles for Loss mit sechs Sacks sind seine Ausbeute dieses Jahr.

Key Battles

Jaxon Janke vs. Zyon McCollum
Der beste Defensive Back gegen den besten Passempfänger. Kaum ein Receiver kann es mit Zyon McCollum über ein ganzes Spiel aufnehmen. Jaxon Janke ist einer von denen, dem ich es zutrauen könnte und der nicht nur das Duell der Twins entscheiden kann. Es geht um vielmehr, denn wenn McCollum Janke aus dem Spiel nehmen kann konzentriert sich die ganze Offense der Jackrabbits auf die andere Seite und damit auf seinen Bruder. Nimmt man Gronowski also die beste Waffe die er hat, macht man zumindest die Passing Offense eindimensionaler. So gut ich McCollum aber einschätze, so gut sehe ich auch Janke. Denn der ließ sich in diesem Jahr noch von kaum einem Defender dominieren. Ein Duell mit Pro-Value.

Joseph Wallace vs. Garrett Greenfield
Eigentlich spielt Wallace in der Interior Defensive-Line und Greenfield als Right Tackle der Jackrabbits. Allerdings ist die Defense von DC Clayton Carlin sehr flexibel und schafft es wie kaum eine andere, Lücken zu finden und ihre Big Fellas durch diese zu bringen. Wallace macht daher auch über die Außenbahn Druck auf die gegnerischen Quarterbacks. Greenfield wird dabei nicht sein Hauptgegner sein aber man darf ihn nicht unterschätzen. Greenfield war der einzige Nicht-Senior in der Offensive Line des Missouri Valley Football Conference First Teams, und das als Sophomore. Achtet auf dieses Duell.

Eric Schmid vs. Joshua Manchigiah
Ich hab es angesprochen, dass Schmid ein paar mal Probleme hatte, mit dummen Fehlern die ihm teilweise unterlaufen. Er hat sich in den Playoffs zwar gesteigert muss nun aber auch gegen einen der besten Ballhawks der FCS. Mit Don Gardner hat er dazu eine weitere Passverteidigungsmaschine in der Jackrabbits Defense die er beachten muss, sodass es passieren kann das er Manchigiah übersieht. Turnovergefahr!


Datum und Kickoff: 16. Mai 2021, 20:00 CEST
Stadion: Toyota Stadium, Frisco (Texas)
Stream: ESPN Player
Headcoach Jackrabbits: John Stiegelmeier
Headcoach Bearkats: KC Keeler

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Nabil
Ich schreibe für "The Crunchtime" über die Appalachian State und die Sun Belt, die Hawaii Rainbow Warriors und über den FCS Football - also Football aus der zweiten Reihe. Mein Twitter: @rbmfootball

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