Leute, Leute – Leute!! Ja es ist soweit, heute Nacht findet endlich das Ende einer Trilogie statt, welche besser nicht sein könnte.
Daniel Cormier, ehemaliger Olympia Wrestler und UFC Champion sowohl im Light Heavyweight als auch im Heavyweight und einer der größten Stars im UFC Himmel tritt seinen Kampf gegen den Heavyweight Rekordhalter, was Titelverteidigungen in der Gewichtsklasse anbelangt, an. Eine Trilogie welche, bei nicht vielen die Frage klären wird, wer der grösste Heavyweight Fighter der UFC aller Zeiten sein soll, der Best of all time, der G.O.A.T., die grösste Legende, the badest man alive und wie die Superlativen für die beiden sonst noch sind – DC vs. Stipe Miocic III.
Und ja für mich persönlich ist das DER Kampf des Jahres bisher, auch wenn er bereits in den nächsten zwei Monaten wieder überholt werden wird. Aber DC vs. Stipe war das Event wenn es ums Heavyweight geht welches die meisten Zuschauer vor die TV Geräte lockt. Ein Kampf bei dem du NIE sagen kannst wer den Kampf gewinnen wird. Auch wenn die Main Card nicht ganz so stark besetzt ist wie ich es mir für ein solches Event wünsche, ich werde definitiv dabei sein in der kommenden Nacht. Ich will nur kurz auf die anderen Kämpfe des Programms eingehen ehe ich mich ausführlich mit den beiden Main Event Fightern befasse. Die Prelims etc. beachte ich bewusst nicht, da es für mich da keine wirklich interessanten Paarungen geben wird. Die Main Card beginnt dann mit zwei ganz „okayen“ Paarungen zwischen Herbert Burns und Daniel Pineda. Burns ist der Bruder von Gilbert Burns und ist nochmal eine Stufe fixierter auf den Bodenkampf. Mir als Grappler gefällt das natürlich wodurch ich mich automatisch auf den Kampf freue. Pineda ist ebenfalls ein Grappler und gegenüber von Burns auch ein richtiger Veteran, der aber beide seiner letzten Kämpfe „overturned“ bekam aufgrund von illegalen Substanzen auf die er positiv getestet wurde. Daher hoffe ich mal auf einen geilen Submissionsieg von Burns – einen Triangle Chocke wie gegen Darrick Miner würde ich da bevorzugen oder eine ganz fancy Submission.
Im zweiten Kampf trifft John Dodson auf Merab Dvalishvili. Dodson ist mittlerweile ein wenig zum „Gate-Keeper“ avanciert und steht bei 4-5 aus den letzten neun Kämpfen. Merab Dvalishvili konnte sich nach zwei UFC Startniederlagen fangen und steht nun auf einem 4-Wins Streak welcher ihn nun zum „Gate“ bringt. Falls Dvalishvili gewinnen sollte, könnte er tatsächlich ein Kandidat für die großen Kämpfe im Bantamweight werden. Mit dem Serra-Longo Fight Team hat er da sehr fähige Leute hinter sich. Für die Leute die heavy-lastiges Wrestling/Grappling ala Khabib lieben – Dvalishvili ist euer Mann im Bantamweight.
Junior Dos Santos vs. Jairzinho Rozenstruik
Meine Liebe zur alten Heavyweight Elite ist nach wie vor groß. Da gefallen mir natürlich die Auftritte von JDS. Mit Rozenstruik kommt nun ein weiterer Brecher auf den Brasilianer zu. Beide sind Striker und beide kommen aus Niederlagen ins Oktagon zurück. Dos Santos verlor zuletzt sogar zweimal, während Rozenstruik, im letzten Fight, die erste Niederlage seiner Karriere gegen Ngannou hinnehmen musste.
Bei JDS, so gerne ich ihn mag, fehlt mir ein wenig der Glaube an das Elite Level für die Gewichtsklasse. Man sieht das er nicht mehr wirklich Lust hat auf harte Schlagabtausche mit seinen Gegnern, allerdings ist er laut seinem Social Media und den dort präsenten Bildern nun wieder absolut in Topform, sogar noch besser als zu seinen Hochzeiten – zumindest wenn man den Bildern glauben schenken darf.
Rozenstruik bekam gegen Ngannou ein Blitzknockout welches er auch absolut verdient hat. Wer als etablierter Kick Box Kämpfer so schwach in der Defense ist, muss sich nicht wundern gegen einen Ngannou die Lichter ausgeschossen zu bekommen. Zudem sah er auch gegen Overeem nicht gut aus und hätte ohne den brachialen Lippenslicer Punch wohl kaum gewonnen.
Es geht also quasi um die Rehabilitation der beiden Kämpfer. Einer wird auf die Siegesstraße zurückkehren und wieder relevant fürs Heavyweight werden – obwohl JDS das wohl nicht mehr sein kann, auch wenn ich es mir wünschen würde.
Sean O`Malley vs. Marlon Vera
Khamzat Chimaev, Edmen Shabazyan und wie sie alle heißen – die reine Weste von O`Malley ist der UFC hundert mal wichtiger als die der anderen Shootingstars der Liga. O`Malley oder auch Suga Sean ist der größte upcoming Star für Dana White und muss nun nach seinem Blitzsieg gegen Eddie Wineland den nächsten harten Brocken besiegen um die Rankings noch weiter nach oben zu schießen. Es ist das klassische Duell Striker gegen Grappler und es wird wohl das erste mal sein wo sich Suga Sean am Boden beweisen muss. Außer er haut Vera so schnell K.O. wie er es gegen Wineland getan hat. Aber Vera hat durchaus Nehmerqualitäten und genau wie Suga Sean eine große Fresse. Wird also durchaus unterhaltsam.
Main Event: DC vs. Stipe
Wir schauen zurück auf den ersten Kampf der beiden, welcher für Miocic nach drei Titelverteidigungen am Stück (UFC Rekord für die meisten Titelverteidigungen im Heavyweight) mit einer heftigen Niederlage endete. Zuerst bekam er von DC die Finger ins Auge und wurde kurz darauf im Clinch K.O. gehauen. Seinen Gürtel musste er bereits im ersten Teil der Trilogie abgeben.
Die Kontroverse des „Eye Pokes“ wurde relativ schnell als Argument für einen Rückkampf hervorgebracht und auch ich war der Meinung das, dies durchaus ein gutes Argument sein sollte. Doch DC entschied sich gegen die Wünsche von Stipe und den UFC Fans und gewann seine erste Titelverteidigung gegen Derreck Lewis souverän. Für DC war der Titelgewinn sein zweiter Titel in verschiedenen Gewichtsklassen und man verstand die Taktik eines nicht direkten Rückkampfes. Auch für seinen Status als G.O.A.T. tat diese Titelverteidigung gegen Lewis gut und das Matchup war auch deutlich besser als das potentielle es gegen Stipe gewesen wäre. Stipe hingegen wollte den Rückkampf unbedingt und bat DC mehrfach auf Twitter um diesen Kampf, da dieser ihn in „seiner“ Disziplin, dem Boxen, besiegen konnte. Eine Schmach welche Stipe teils auf den Eye-Pocke schieben konnte aber dennoch im boxen passierte.
Das Stipe einen Kampf gegen DC nicht scheute war klar, immerhin hat er in seiner Zeit als Titelträger der Reihe nach Overeem, JDS und Ngannou geschlagen, vorher Werdum den Titel abgenommen und damit gezeigt, dass er keine großen Namen scheut. 13 Monate nach dem ersten Kampf kam es im vergangenen August in Anaheim zum Rückkampf.
DC vs. Stipe II
DC betrat das Oktagon als Champion, während Stipe das erste mal seit er den Titel im Mai 2016 gewinnen konnte, antreten musste. DC machte es Stipe drei Runden lang echt schwer. Er setzte Takedowns, hielt ihn am Boden fest und alle fragten sich nur: Wie soll Stipe das Ding gewinnen? Die Takedown Defense von Miocic war einfach zu schwach und DC einfach zu gut in „seinem“ Element, dem Wrestling. Dennoch konnte er Stipe nicht finishen was sich später als fatal erweisen sollte. Denn Stipe änderte die Taktik, suchte nicht mehr den direkten KO durch Kopftreffer sondern entschied sich für Bodyshots, welche schnell Wirkung zeigten und am Ende der vierten Runde schließlich zum Ende des Kampfes führten.
Stipe eroberte sich den Titel zurück. Wahnsinn! Eine der besten Adjustments der Gewichtsklasse, wenn nicht der gesamten UFC History. Stipe war wieder der gefährlichste Mann der Welt und der Spieß wurde umgedreht. Nun bettelte DC um den erneuten Rückkampf und wurde wie Stipe vorher hingehalten. Für DC sollte es der letzte Kampf werden und der sollte möglichst schnell kommen. Aber Stipe ließ sich Zeit, war inaktiv und kümmerte sich um seine Feuerwehrmann Karriere. So jedenfalls schien der Eindruck nach außen.
Ich behaupte mal das Stipe durchaus fleißig im Gym war und sich auf den Kampf vorbereitete. Und nun, erneut ein Jahr nach dem letzten Match, kommt es zum Abschluss der Trilogie der beiden.
DC vs. Stipe III
Der Gameplan für heute Nacht sollte für beide klar sein. Stipe sollte erneut das Boxing Match suchen und versuchen DC im STand zu finishen. Falls es wieder schwer werden sollte MUSS er erneut den Bauch von DC mit Schlägen eindecken. Für Cormier sollte der Gameplan ähnlich sein, wie im dritten Kampf. Takedowns, Takedowns – Takedowns! Ansonsten bleibt ihm kaum die Möglichkeit auf einen sicheren Sieg.
Striker vs. Wrestler im Kampf des bisherigen Jahres und eventuell das letzte mal bei welchem wir DC, vielleicht auch Stipe Live im Oktagon als Kämpfer sehen werden. Auch wenn Dana White meinte, dass für DC nur bei einem eindrücklichen Win das Retirement in Frage kommen wird, da er bei allen anderen Kampfausgängen wohl nicht zufrieden sein wird. Auch Gerüchte über ein Abschluss der DC vs. Jon Jones Trilogie im Heavyweight machen seit mehreren Monaten die Runde. Immerhin wäre auch das ein sehr wichtiger Kampf den die UFC unbedingt forcieren will. Der Sieger des Kampfes wird es aber wohl mit Francis Ngannou zu tun bekommen. Er ist der Mann, der hinter DC und Stipe wartet und hat seine Chance nun mehr als verdient.
Stipe vs. DC III – schaltet ein und schaut euch das Spektakel an, Freunde. Der Kampf hat „Fury vs. Joshua“ Level.