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SEC Championship Preview 2022

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It just means more.

Im Championship Game der Souteastern Conference treffen die Alabama Crimson Tide in diesem Jahr auf … BITTE WAS?! … *checks notes* … Oh Mann, wilde Saison.

Im Championship Game der SEC stehen sich die Georgia Bulldogs und die LSU Tigers gegenüber. Dabei hätten die Saisons der beiden Teams in puncto Gleichförmigkeit kaum unterschiedlicher verlaufen können.

Georgia Bulldogs

(Photo: Tony Walsh/UGAAA)

Die Titelverteidiger aus Georgia lieferten eine Regular Season, die das Prädikat „souverän“ verdient. Dabei kann man nicht notwendigerweise von „dominant“ sprechen, wie es etwa die Teams von Alabama in 2020 oder LSU in 2019 waren. Dafür taten sich die Bulldogs in Spielen wie gegen Kent State oder Missouri zu schwer, allerdings bestand auch nie ernsthaft die Gefahr diese zu verlieren.

Im Stream: LSU vs. Georgia seht ihr Samstag, um 22.00 Uhr auf CBS. In Deutschland unter anderem mit VPN auf der CBS-Website abrufbar.

Im Season Opener wurden die Oregon Ducks planiert und die (ohnehin angekratzte) Reputation von Bo Nix so weit geschädigt, dass es eine nahezu Heisman-würdige Saison brauchte, um diese zu reparieren. Es folgten Blowouts gegen Samford und ein zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder erstarktes South Carolina. Nach den angesprochenen Sand-im-Getriebe-Games gegen Kent State und Missouri, die unnötig vergleichsweise eng blieben, stellte das Team von Kirby Smart die Machtverhältnisse in der SEC East doch recht klar. Man outscote Auburn, Vanderbilt und Florida in Addition 139 zu 30. Durch den Sieg im Duell mit einem überraschend starken Tennessee (zu dieser Zeit No.1 gegen No.2) war der Einzug ins SEC Championship bereits klar und die übrigen drei Saisonspiele gegen Mississippi State, Kentucky und Georgia Tech entsprechend Formsache. Auch wenn diese Form nicht unbedingt besonders schön war.

Der Erfolgsmechanismus war dabei exakt so ziemlich der gleiche wie in der Vorsaison: Starke Defense, fehlerarme Offense, wobei sich die Offense verbesserte und die Defense sich ein bisschen weniger überragend als im Vorjahr präsentierte. 2022 ließ Georgias Defense in keinem Spiel mehr als 22 Punkte zu, in der Hälfte all ihrer Spiele waren es 10 oder weniger. Der Mailman, Stetson Bennett, brachte es auf 67% Completion Percentage, über 3.100 Yards, 16 Touchdowns und 6 Interceptions. Damit ist seine Statline nahezu identisch mit der von C.J. Stroud – bis auf die 20 Touchdowns weniger. Das Ganze passierte hinter einer stabilen Offense Line, angeführt von Sophemore LT Broderick Jones, der seinen Namen in diversen All-SEC Teams wiederfinden dürfte. Auffälligstes Merkmal der Bulldogs Offense ist allerdings der Tight End Room, in dem sich Brock Bowers und Darnell Washington, die beiden besten TEs der SEC treffen. Besonders Bowers vereint eine dominante Kombination aus Size und Speed auf sich und ist bereits als Sophemore das Kronjuwel der Bulldogs Offense.

Auf der defensiven Seite des Balles zeigte sich die absurde Talenttiefe des 2021er-Championship-Teams erst so richtig. Obwohl Georgia 2022 den Rekord für die meisten First Round Defense Spieler eines College Teams im NFL Draft aufstellte, war die Bulldogs Defense die beste Unit im College Football. Jalen Carter wird sich mit Will Anderson darum streiten, wer als erster Defenssive Lineman im kommenden Draft gezogen wird. Georgias Secondary weist mit den Newcomern Javon Bullard und Malaki Starks, sowie Senior Christopher Smith, eine solche Tiefe auf, dass der Held des National Championship Games, Keele Ringo, darin weniger auffiel als erwartet. Sogar die schwere Verletzung von Linebacker Nolan Smith konnte nahezu problemlos kompensiert werden, wobei der Pass Rush am ehesten als „Schwachstelle“ bezeichnet werden könnte, wenn man danach suchen möchte.

Dass im Saisonverlauf gefühlt kaum über die Bulldogs gesprochen wurde, kann als großes Kompliment für ihre Leistung angesehen werden. Ungefährdet, unaufgeregt und vielleicht schon unspannend.

LSU Tigers

(Photo: NBC Sports/Getty Images)

Ganz anders lief es für native Southern Boy Brian Kelly und seine violette Raubkatzen-Brigade.

LSU erlebte eine klassische Rollercoaster-Saison, die mit einem Primetime-Fuckup gegen Florida State im landesweiten TV und Gerüchten über ein Kayshon Boutte begann. Es folgten einige Get-well Games (Southern (FCS), Mississippi State, New Mexico State, Auburn) bis man sich gegen die zu dieser Zeit red-hot Tennessee Volunteers eine ziemliche Klatsche abholen durften. In den Folgewochen wurde dafür Florida outscored, bevor die zwei Highlight-Wochen der Saison begannen. Erst gelang der Upset gegen No. 7 Ole Miss und direkt die Woche darauf der noch größere Upset gegen No. 6 Alabama. In Overtime. Mit einer 2-Point-Conversion. Ab diesem Höhepunkt ging bei den Tigers dann nicht mehr allzu viel. Gegen Arkansas überlebte man nur dank der außerirdischen Leistung von True Freshman Harold Perkins mit 13-10, bevor man sich, nach einem ungefährdeten Intermezzo mit UAB, ausgerechnet vom medialen Prügelknaben der Saison, Texas A&M, 38-25 schlagen ließ.

Will LSU eine Chance auf den Conference Titel haben, muss es wohl Quarterback Jayden Daniels richten. Daniels gilt als akkurater Passer und ist statistisch der beste Runner der Tigers (über 800 Yards Rushing). In eben dieser Running Ability könnte eine Chance, vielleicht sogar die einzige Chance, für LSU liegen. Dazu kommt der bereits erwähnte Boutte, der sich nach der Verwirrung um das FSU-Spiel mit dem Team zusammenraufte und zweifelsohne der talentierteste Pass Catcher der Tigers ist. Hoffnung dürfen Tigers Fans auch in Freshman Tight End Mason Taylor legen. Er war der Held des Alabama-Spiels, der die entscheidende 2-Point Conversion fing, wobei der direkte Vergleich der Tight Ends klar an Georgia geht.

Defensiv stellt LSU mit Harold Perkins vielleicht den besten True Freshman auf der entsprechenden Seite des Balls im College Football (wobei ihm dieser mit Malaki Starks möglicherweise genau gegenübersteht). Eigentlich Off-Ball Linebacker, ist aus Perkins im Laufe der Saison in bester Micah Parsons Manier ein de facto Passrusher geworden, der durch einen extremen Closing-Speed glänzt. Neben Perkins verfügt die Front der Tigers Defense eigentlich über weitere starke Playmaker wie Edge Rusher B.J. Ojulari und DT Mekhi Ringo, die allerdings zuletzt Texas A&Ms Runningback Devon Achane mal so gar nicht stoppen konnten.

Diese LSU Saison lässt sich unter dem Motto „It was fun, while it lasted” verbuchen. Insgesamt sollte die Niederlage gegen A&M nicht überbewerten, genauso wenig wie das 1-Point Upset gegen Alabama. Sofern es Georgia am Samstag auch nur halbwegs gelingt, ihren Stil beizubehalten, steht der Verteidigung des SEC Championship – und vermutlich sogar des National Championship – Titels nichts im Wege.

Verdict

Einen Spread von -17,5 würde man wohl eher in der Big10 als in der SEC erwarten, aber wir leben wie eingangs erwähnt in besonderen Zeiten. Man kommt zu der Erkenntnis, dass LSU tatsächlich ein solides bis gutes Team, das in dieser Saison über allen Erwartungen und ihren eigenen Möglichkeiten performt hat, aber schlicht kein Top Team ist. LSUs Offense ist eine gute Unit, aber Georgias Defense ist die beste Unit im College Football. LSU hat eigentlich keine Chance und diese könnten Sie nutzen – werden sie aber nicht. Stabilität und Qualität setzen sich durch und Georgia covert!

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Marius
New England Patriots und Ohio State Buckeyes Sympathisant, ansonsten aber eigentlich ganz nett. NFL und College Football Content nach dem Motto "It's about creating arguments, not facts".

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