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UFC 248

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Wieder eine der grossen UFC Veranstaltungen, UFC 248: Adesanya vs. Romero & Weili vs. Jedrzejczyk.
Zwei Titelkämpfe, eine starke Maincard und eine interessante Preliminary Card erwartet die Fans von Mixed Martial Arts am kommenden Samstag.

Undercard

Beginnen wir mit den interessanten Kämpfen auf der „Undercard“ und dort hat es gleich der erste Kampf in sich.
Gerald Meerschaert trifft auf AKA Gym Ringerass Deron Winn! Meerschaert ist ein Veteran in der UFC und hat mit mittlerweile 32 Jahren bereits 42! Profikämpfe auf dem Buckel. Meerschaert ist ein BJJ Ass und hat logischerweise den schwarzen Gürtel im brasilianischen Bodenkampf. 22 seiner 30 Siege im MMA hat er durch Submissions geholt und geht auch jedesmal mit diesem Gameplan in den Kampf, den Gegner auf den Boden bringen und dort dann aktiv die Submission suchen.
Das Problem diesmal, Meerschaert wird es nicht allzu einfach haben. Winn ist zwar deutlich undersized und die Reachvorteile werden bei „The Machine“ (so der Fightname Meerschaert’s) sein aber der Größenunterschied von 15cm (!) könnte gleichzeitig auch ein Nachteil sein, denn Meerschaert ist so offen für Takedowns.
Normalerweise wird ein Wrestler vom Format eines Deron Winn nicht auf den Bodenkampf einlassen, allerdings bleibt ihm nichts anderes übrig als diese Taktik, denn Meerschaert ist auch ein durchaus fähiger Striker und wird durch seine Größenvorteile den Kampf im Stand gewinnen.
Deshalb sollte Winn die Khabib Taktik anwenden und Meerschaert auf dem Boden unter Kontrolle halten und ihn zermürben.
Tipp: Meerschaert durch Submission.


Ein weiterer interessanter Kampf gibt es zwischen dem dänischen Silbermedal Winner von Rio im Wrestling, Mark Madsen und Austin „Thud“ Hubbard.
Hubbbard ist eine Art Allrounder der sich im Striking am wohlsten fühlt aber durchaus auch Submissionqualitäten mitbringt.
Madsens Gameplan hingegen ist klar auf Wrestling ausgelegt, allerdings hat er mit Martin Kampmann den idealen Coach für den momentanen Stand seiner Karriere. Kampmann war selber UFC Kämpfer und trainiert Madsen vor allem im Striking und in den Submissiontechniken die aufs Ringen abgestimmt sind. Für Madsen wird es erst der zweite Auftritt in der UFC sein, seinen letzten Gegner, Danilo Belluardo finishede er durch TKO.
Man darf gespannt sein wie er sich nun gegen Hubbard anstellt, für den es ebenfalls erst der vierte Kampf in der „Königsklasse“ ist.
Tipp: Madsen gewinnt durch Decision da sein Wrestling zu stark ist und momentan noch für Wins reicht.


Der letzte interessante Kampf, beziehungsweise Kämpfer dürfte Sean O’Malley sein welcher nach fast zwei Jahren Abwesenheit (Verletzungen & Sperre) nun zurück in der UFC ist.
O’Malley kommt es bei seinem Comeback mit Jose Quinonez zu tun, den definitiv besten Gegner seiner bisher noch ungeschlagenen Karriere. Das könnte ein recht ausgeglichener Kampf werden, da beide ungefähr auf Augenhöhe agieren. Klar, wie hat O’Malley die wettkampffreie Zeit überstanden? Ist er noch der Alte dominante Kämpfer von damals? Gegen Quinonez dürfen wir einen Kampf im Stand erwarten mit den Takedown Initiativversuchen von Quinonez und guter Takedown Defense von O’Malley.
Tipp: Ausgeglichene Angelegenheit, O’Malley gewinnt durch Splitdecision. O’Malley wäre mit einem weiteren Sieg definitiv ein Main Card Fighter und könnte nun den Titel ins Auge nehmen.

Main Card

Kommen wird zur Main Card und diese beginnt mit einem weiteren interessanten Kampf.
Alex Oliveira, ein strikender Brasilianer der nur ein Blue Belt BJJler ist gegen Max Griffin, ein amerikanischer Striker. Standup Duell?
Man kann davon ausgehen, allerdings ist es für Griffin bereits ein Do-or-Die Fight. Seine UFC Bilanz ist mit 3-5 ziemlich mager und er kämpft quasi um den Verbleib in der Organisation. Drei seiner letzten vier Kämpfe hat er verloren und mit Oliveira kommt der ideale Gegner für ihn.
Oliveria verlor seine letzten drei Kämpfe und will wieder auf die Siegesstrasse zurück.
Tipp: Oliveira durch TKO.


Wie Oliveira und Griffin ist auch der Kampf zwischen Neil Magny und Li Jingliang im Welterweight. Die Karrieren beider Kämpfer laufen in entgegengesetzte Richtungen.
Während Magny nur eine Bilanz von 3-3 aus seinen letzten sechs Kämpfen hat, hat Jingliang sieben seiner letzten acht Kämpfe gewonnen (u.a. gegen den deutschen David Zawada) und darf nun mit der Elite im Welterweight mitmischen, erst Recht bei einem weiteren Sieg.
Jingliang ist in meinen Augen der deutlich überlegen Fighter, ein Black Belt in BJJ mit Schwerpunkt im Shuai jiao (einer Art chinesisches Wrestling) und vorallem im Muay Thai.
Daher mein Tipp: Jingliang durch TKO!


Mein Lieblingskämpfer auf der Maincard Beneil Dariush trifft auf Drakkar Klose. Dariush ist ein Ass im BJJ und hat seine beiden letzten Kämpfe jeweils durch Submission vorzeitig beendet. Klose ist als Blue Belt quasi ein gefundenes Fressen und die Favoritenrolle ist hier deutlich auf Seiten Dariush’s.
Allerdings ist Klose ein starker Wrestler der eine ordentliche Takedown Defense hat und daher den Kampf eher im Stand halten wird.
Tipp: Ich gehe dennoch von einem weiteren Submissionsieg von Dariush aus.


Im Co-Main Event erwartet uns dann der erste Titelkampf zwischen Zhang Weili und Joana Jedrzejczyk. Für Weili ist es die erste Titelverteidigung in ihrer Karriere und der Gameplan wird so sein wie bisher immer: Hohes Schlagvolumen und der ein oder andere Takedownversuch.
Viele sehen in Weili eine klassische Strikerin und klar ist sie dies auch, aber auch Weili kann sich als gute Shuai Jiao Wrestlerin bezeichnen und ist auch ein sehr fähiger purple Belt im BJJ. Sie verfügt also über ein ziemlich komplettes Skillset welches sie gegen eine Joans Jedrzejczyk auch dringend braucht.
Denn Jedrzejczyk ist ein Veteran in der UFC und eine Thaibox Maschine die mit der Knockoutpower und der Pace von Weili keine Probleme haben dürfte. Die Frage ist wie gut sie gegen die Takedowns vorbereitet sein wird.
Mein Tipp: Weili verteidigt den Titel über fünf Runden via unanimous Decision. Ich hoffe bei meinem Tipp das Weili die Cardio für ihren ersten fünf Runden Kampf ihrer Karriere hat. Zusätzliche Brisanz dürfte auch die Provokation von Jedrzejczyk bringen. Joana hat auf Social Media ein Bild von sich und Weili gepostet auf welchem sie eine Atemschutzmaske trägt, eine klare Porovkation und Anspielung auf das Coronavirus welches bekanntlich in China ausgebrochen ist. Ob sie das noch bereuen wird?


So und nun der Mainevent und das Aushängeschild des Events: Adesanya vs. Romero.
Adesanya hat einen kometenhaften Aufstieg in der UFC hinter sich inklusive dem Titelgewinn gegen Robert Whittaker im vergangenen Oktober. Im Februar 2018 machte Adesanya seinen ersten UFC Kampf, sieben Kämpfe und nicht mal zwei Jahre später steht er als Champion im Mittelgewicht da und verteidigt seinen Titel nun das erste mal.
Adesanya ist ein Striker, kommt aus dem Citygym aus welchem auch der aktuelle Federgewichts UFC Champion Alexander Volkanovski stammt.
Kickboxen und Takedown Defense stehen bei beiden auf dem Programm und beide Kämpfer haben das bisher perfekt umgesetzt.
Adesanyas Gegner könnte unterschiedlicher nicht sein, deutlich kleiner, ein Kraftpaket, ein Veteran, ein Grappler – Yoel Romero, der kubanische Wrestling Silbermedalwinner bei Olympia in Sydney 2000 bekommt den Titelfight trotz drei Niederlagen aus den letzten vier Kämpfen, eigentlich ein Witz doch für Romero ist dies wahrscheinlich die letzte Möglichkeit einen Titel zu gewinnen. Verpasst er es diesmal wars das wohl mit der absoluten Spitze im Mittelgewicht.
Ich traue Romero den Sieg zu, allerdings nur unter einer Bedingung – wenn er zurück zu seinen Wurzeln geht und sich auf das Submissionwrestling konzentriert. Adesanya hat am Boden nie beweisen müssen was er drauf hat und das hat auch seinen Grund. Adesanya ist nur ein Blue Belt im BJJ. Man könnte jetzt sagen, dass Jon Jones diesen Status auch jahrelang hatte und trotzdem ein begnadeter Grappler war, stimmt aber Jones war zudem ein brutal starker Wrestler und hat sich in seinen Anfangszeiten neben dem Striking vorallem auf das Submissionwrestling fokussiert.
Adesanya ist meilenweit weg von diesem Level und dürfte am Boden chancenlos gegen Romero sein. Im Striking wird Romero nicht mithalten, erst recht nicht über die volle Distanz. Romero wird im April 43 Jahre alt und hat seit längerer Zeit Probleme mit seiner Cardio, kein Wunder bei einem so muskelbepackten Body wie ihn der Kubaner hat.
Dennoch, Romero wird erneut zu kleineren Tricks greifen müssen desto länger der Kampf dauert. Die Fake Eye Pokes, Wasserverschütten in den Rundenpausen, oder einfach sitzen bleiben obwohl der Ref bereits wieder zur nächsten Runde bittet. Irgendwas wird sich Romero auch diesmal einfallen lassen.
Tipp: Nutzt Romero sein Elite Wrestling gewinnt er, versucht er den Kampf im Stand zu gestalten verliert er. Ganz einfach.

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Sam
Ich bin Sam und schreibe für The Crunchtime über die UFC und College Football

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