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4 überraschend schlechte Recruiting Classes 2021

Lesedauer: 5 Min
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Mittlerweile befinden wir uns in dieser unangenehmen Zeit des Jahres, in der im College Football Bereich wirklich sehr wenig passiert. Viele Teams sind gerade in den letzten Zügen ihres Spring Trainings, CFB Entscheidungsträger haben über ein neues Playoff Format beraten, außerdem tranfert Spieler X zu Team Y. Um mich selbst, und hoffentlich auch euch, auf die kommende Saison zu hypen, schaue ich mir ähnlich wie letztes Jahr, wieder jeweils vier Recruiting Classes an, die mich positiv und negativ überrascht haben.

Heute starten wir mit den 4, meiner Meinung nach, überraschend schlechten Recruiting Classes 2021.

Arizona State

#52 National, #23 Class im Vorjahr, #8 in der Pac-12

Diese und alle nachfolgende Grafiken zeigen das Nationale Ranking der Recruiting Class im jeweiligen Jahr, nach 247 Sports, an.

Die Saison 2020 ist für die Sun Devils sicherlich nicht so verlaufen, wie es sich HC Herm Edwards gewünscht hat. Auf der anderen Seite würde diese Aussage wahrscheinlich für die meisten College Football Teams und HCs 2020 gelten. Arizona State startete, wie die ganze Pac-12, verspätet mit der Football Saison. Von den sechs geplanten Spielen konnten sie im Endeffekt nur vier spielen. In den ersten zwei Spielen trafen sie auf die Pac-12 South Konkurrenten USC und UCLA. In beiden Spielen führte das Team aus Tempe, Arizona im vierten Quarter. Beide Spiele verloren sie. Die letzten zwei Spiele gegen Arizona und Oregon State gewannen sie dann dominant. Das Rivalry Game gegen die Wildcats mit einem absurden Score von 70-7…

Warum stürzt ihr Recruiting Class Ranking dieses Jahr so ab? Ich hätte 1,5 Gründe.

Erstens: Die letzten Jahre war Arizona State sehr gut darin, ein paar Top Recruits aus dem Nachbarstaat Kalifornien zu klauen. Das ist dieses Jahr nicht gelungen. USC, das ehemalige Powerhouse in Cali, konnte sich dieses Jahr zurück kämpfen und signte vier der Top 10 (9 aus den besten 20) Recruits im eigenen Bundesstaat. ASUs Top Recruit aus dem „Golden State“ ist der an #12 gerankte CB Isaiah Johnson.

Außerdem: ASU hat es wieder nicht hinbekommen im eigenen Staat ein paar Top Recruits zu holen. Zugegeben: Dies sah 2020 nicht besser aus. Ein weiterer Trend, der Coach Edwards und Staff nicht gefallen dürfte: Letztes Jahr holten sich die Sun Devils keinen von den besten 20 Recuits aus Arizona. 6 von diesen 20 Spielern gingen an die Pac-12 Konkurrenz. 2021 holten sich ASU zwar einen Recruit von den 20 besten Spielern Arizonas. Dafür gingen 11 von den restlichen 19 zu anderen Pac-12 Teams.

Ich glaube daran, dass ASU auch 2021 wieder die Chance hat in der Pac-12 oben mitzuspielen. Und weil ich generell denke, dass Herm Edwards das Programm auf den richtigen Weg bringt, hoffe ich, dass diese auf #52 gerankte Recruiting Class eher ein Ausrutscher ist, als ein anhaltender Negativ-Trend.

Iowa State

#58 National, #46 Class im Vorjahr, #7 Big 12

Wenn wir uns die 5 Jahres Verläufe der Recruiting Class Rankings anschauen, ist ISUs der mit dem kleinsten Absturz. Aber wenn man bedenkt, dass Iowa State in 2020 eine der besten Saisons in der Schulgeschichte gespielt hat, finde ich es etwas Schade, dass Matt Campbell und Co. so wenig aus dieser Saison herausholen konnten.

Andererseits hat der Staff um Campbell ja in den letzten Jahren gezeigt, dass sie ein sehr gutes Team aus Recruiting Classes bauen können, welche nicht unbedingt mit 5- und 4-Star-Recruits gefüllt sind. Matt Campbell, der als heißer Kandidat bei allen offenen HC-Stellen diese Offseason gehandelt wurde, kommt wieder zurück, genauso wie ihr erfahrener Starting QB Brock Purdy und Superstar RB Breece Hall. Iowa State sollte trotz dieser, für mich, enttäuschenden Recruiting Class, kommende Saison wieder die Chance haben, in der Big 12 oben mitzuspielen.

South Carolina

#79 National, #19 Class im Vorjahr, #14 SEC

2020 signte South Carolina acht 4-Star Recruits und zusätzlich, mit DT Jordan Burch, den #8 Recruit der gesamten 2020er Klasse. Dieses Jahr konnte Neu-HC Shane Beamer keinen einzigen 4- oder 5-Star-Recruit davon überzeugen, für sein South Carolina Team aufzulaufen.

Klar, der Trainerwechsel von Will Muschamp zum eben angesprochenen Shane Beamer kam spät in der Saison, was Recruiting Classes natürlich negativ beeinflussen kann. Das diese Klasse dann aber wirklich so tief fällt, dürfte niemanden in Columbia, South Carolina gefreut haben. Ich bin wirklich sehr gespannt wie sich South Carolina in den nächsten Jahren unter Beamer entwickeln wird. Die Gamecocks bekommen mit Kevin Harris 2021, einen der besten RBs der SEC zurück. Ob sie in einer hinter Georgia, offenen SEC East um den #2 Spot konkurrieren können, wird sich zeigen.

Washington

#36 National, #17 Class im Vorjahr, #6 Pac-12

Washington war in den sechs Jahren unter Chris Peterson ein Program, welches im Durchschnitt auf #24 gerankte Recruiting Classes eingefahren hat. Nach der 2019er Saison ging Peterson in, den bis jetzt anhaltenden, Ruhestand. Jimmy Lake, der bis dahin lange als (Co-) Defensive Coordinator bei den Huskies fungierte, übernahm die Position als Headcoach. Ich würde mal die These aufstellen, dass diese gleitende Übergange von Headcoaches, Recruiting Classes weniger negativ beeinflussen als Situationen, in der ein Program einen externen Coach anheuert. Allein wegen dem Fakt, dass Spieler, wenn sie ihre Visits an den jeweiligen Schulen absolvieren die Coordinator schon einmal gesehen und im besten Fall mit ihnen interagiert haben. Deswegen verunsichert mich dieser plötzliche Absturz von Washingtons Class noch mehr.

Wenn wir in die tatsächliche Class hineinschauen, findet man aber doch den ein oder anderen potentiellen Playmaker. Auf 5-Star QB Sam Huard, freuten sich Huskie Fans seit seinem Commitment 2018. Huard, ein Spieler aus dem Staat Washington, sollte auf jeden Fall das Potential haben 2021 zu starten. Auf der anderen Seite stößt er relativ spät auf seine Huskie Team Kollegen, da seine Highschool Saison bis Ende März 2021 ging. Zu Huard kommen noch drei weitere 4-Stars und Top 300 Recruits, auch alle aus dem eigenen Bundesstaat.

Jimmy Lake schlug zusätzlich im Transfer Portal zu und hat zum Beispiel einen der gehyptesten CB Recruits der jüngeren Vergangenheit in Brendan Radley-Hiles nach Seattle gelotst. Radley-Hiles, gennant Bookie, war der #5 Corner in der 2018er Recruiting Class, spielte High School Football an der IMG Academy in Florida und comittete dann zu den Oklahoma Sooners. Bei den Sooners spielte er alle drei Seasons, die er in Norman war, erzielte aber nie wirklich den Durchbruch. Für seine Senior Season transferte er jetzt nach Washington, ein Team welches in den letzten Jahren immer eine der besten Defensive Backfields in der Pac-12, wenn nicht sogar im gesamten College Football, hatte.

Ich hoffe einfach, dass das Ranking der 2021er Huskie Klasse nur ein Ausrutscher ist und kein Hinweis auf die Zukunft, der Huskies, die irgendwie versuchen müssen nicht den Anschluss an Divisions Rivalen Oregon zu verlieren.

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Robert
Student, Fan der Florida Gators, Co-Editor von thecrunchtime.de. Mein Themengebiet wird vor allem College Football sein. Don't take everything seriously.

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