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UFC Fight Night: Lewis vs. Blaydes Preview

Lesedauer: 4 Min
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Main Event: Lewis vs. Blaydes

Es ist nicht nur das Main Event, sondern auch ein Kampf um den nächsten Spot für einen Titelkampf. Francis Ngannou hat natürlich den Vortritt und soll im Frühjahr 2021 gegen Stipe antreten. Doch was kommt danach? Jon Jones? Lange Rede, kurzer Sinn es braucht Kämpfe an der Spitze, die Kämpfer in den richtigen Spot bringen können. Curtis Blaydes ist im Grunde genommen bereits in so einem und steht im Moment auf Platz 2, bekommt mit Derrick Lewis einen harten Gegner der auf Platz 4 der Rankings steht.

Ein Topduell – oder doch nicht? Blaydes ist der Favorit auf den Sieg und bisher habe ich noch keinen Grund gefunden warum Lewis dieses Duell gewinnen sollte. Blaydes war ein starker College Wrestler, der NJCAA National Champion war. Danach konzentrierte er sich auf seine MMA Karriere und hat mittlerweile 12 UFC Kämpfe gemacht. 9-2-1 lautet sein Record mit zwei Niederlagen gegen Francis Ngannou (seine einzigen Niederlagen in seiner Karriere) und ein No-Contest nachdem er nach seinem Sieg gegen Adam Milstead positiv auf Cannabis getestet wurde. Seine letzten vier Kämpfe gewann er gegen Willis, Abdurakhimov, Dos Santos und Volkov im Juni. Sein Kampfstil kommt dem von Lewis extrem entgegen, er sucht die Takedowns durchgehend und versucht seine Gegner zu zermürben und mit Ground and Pound zu finishen. Er bringt zwar 55% seiner Takedowns durch, hat aber gegen Volkov 14 Takedowns in fünf Runden gesammelt, Career-High. Das Wrestling fördert auch sein Striking, dadurch das er extrem wenig einstecken muss und durch Ground and Pound viele Schläge aus der Top Position landen kann.

Lewis dagegen hat eine Takedown Defense von 52% und wurde beispielsweise von einem Daniel Cormier innerhalb Eineinhalb Runden vier mal auf den Boden geholt. Das Wrestling von Blaydes ist nicht ganz auf Cormiers Level, aber auch er wird mit Lewis Katz und Maus spielen können. Lewis hat eine Stärke im Grappling, er schafft es immer wieder auf die Beine zurück – wie er das macht weiß Keiner genau aber er schafft es. Auch seine Submission Defense ist ganz okay (siehe Americanaversuch vom Ivanov Kampf). Das heißt, im Prinzip hat Lewis genau eine Chance den Kampf zu beenden – durch seine Knockoutpower – 19 seiner 24 Wins hat er via Knockout gewonnen. Zuletzt hatte er aber einige Probleme und sowohl gegen Ivanov als auch Latifi waren die Decision Entscheidungen zumindest fragwürdig. Oleinik konnte er nach 5 Minuten Submission Defense dann in Runde 2 finishen. Blaydes ist aber kein Oleinik und hat durchaus Nehmerqualitäten.

Dennoch muss dieser Kampf zuerst gewonnen werden – Tendenz: Blaydes via Decision nachdem er ihn fünf Runden lang niederwrestled.

Anthony Smith vs. Devin Clark

Vom Titel Contender zum Gatekeeper, Anthony Smith wird in seinem 50. Kampf nicht mehr die ganz großen Namen kämpfen. 33-16 Bilanz mit zuletzt einem Sieg aus vier Kämpfen mit schwachen Leistungen gegen Teixeira und Rakic. Clark hat zwar ebenfalls einige gute Namen gekämpft, wie Blachowicz oder Rakic, allerdings liegen diese Kämpfe schon etwas länger zurück. Er kommt mit einer 12-4 Bilanz in den Kampf und hat sich vom College Wrestler zum Allrounder entwickelt, obwohl er vermehrt den Stand sucht und durch eine starke Takedown Defense brillieren kann – 83% seine Takedowns verteidigt er.

Sein Striking hat eine Accuracy von 57% was deutlich höher ist als die von Smith (46%). Da Smith nur noch selten ringt in seinen Kämpfen könnte es erneut zu einer Schlacht im Stand kommen, die Smith wahrscheinlich nicht so einfach übersteht. Für Clark ist es die Chance in die Rankings zu kommen, denn Smith ist momentan immer noch auf Platz 6 und für Smith ist es die letzte Chance eine relevante Rolle im Light Heavyweight zu behalten.

Tendenz: Clark via TKO

Josh Parisian vs. Parker Porter

Heavyweight Parisian hat sich im August über die Contender Series einen Vertrag erkämpft und trifft nun auf Parker Porter, der bereits einen Kampf in der UFC hinter sich hat, diesen aber gegen Daukas verlor. Porter ist ein guter Submission Artist der auch aus einem BJJ Gym kommt und den braunen Gürtel trägt. Seinen 9-6 Record konnte er mit je vier TKO/KOs und vier Submissions ergänzen. Allerdings wurde er auch schon fünf mal gefinished. Einer der also seine Kämpfe frühzeitig beendet oder beenden muss.

Josh Parisian konnte seine letzten sechs Kämpfe alle gewinnen und geht als Favorit in den Kampf, 13-3 lautet seine Bilanz, mit 10 KO/TKOs und zwei Submissions. Auch er beendet seine Kämpfe lieber frühzeitig. Durchaus ein interessantes Matchup welches die Main Card abrunden soll.

Tendenz: Parisian via TKO

Rachel Ostovich vs. Gina Mazany

Für Ostovich wird es wohl der letzte Kampf in der UFC. Sie hat mittlerweile eine Bilanz von 4-5 und hat zuletzt im Januar 2019 gegen Paige VanZant verloren. Ihr Aussehen rettet sie momentan vor der Kündigung. Mit Gina Mazany bekommt sie eine 6-4 Fighterin, die nur zwei ihrer letzten sechs Kämpfe gewann und ebenfalls um den Verbleib in der Organisation kämpft. Allerdings hat Mazany erst einen Kampf bei UFC gemacht und hat wohl einen vier Fight Contract unterschrieben, bedeutet also dass sie nun gewinnen muss. Ein schrecklicher Kampf um ehrlich zu sein. Das wird keine gute Werbung für Frauen MMA.

Tendenz: Mazany via Decision

Spike Carlyle vs. Bill Algeo

Der „Alpha Ginger“ ist zurück! Nach seinem Loss vom Mai 2020 kehrt der Featherweight Kämpfer nun erneut in den Oktagon. In der UFC steht er nun bei 1-1 und will gegen Bill Algeo nun den nächsten Sieg einfahren. Der gibt seinerseits seinen zweiten UFC Kampf und bringt eine Bilanz von 13-5 mit.

Der Alpha Ginger zeichnet sich damit aus, dass er eine hohe Pace geht und jeden Kampf mit jedem Schlag beenden will, stößt aber gegen gute Striker an seine Grenzen. Das ist Algeo definitiv nicht, er gilt eher als Submission Grappler. Das Problem im Groundgame: Carlyle hat ein starkes Ground and pound und finished Kämpfe oft aus der Top Control. Algeo muss versuchen Carlyle nicht die Top Position zu geben um ihn dann mit einer Submission zu finishen. Carlyle sollte den Kampf im Stand halten und/oder Takedowns holen und mit Ground and Pound die Runden oder den Kampf zu gewinnen.

Die Karte ist natürlich nicht all zu gut besetzt, hat aber durchaus potentielle Kandidaten für die Rankings. Luke Sanders vs. Nate Maness im Bantamweight ist ein guter Kampf zwischen zwei talentierten Kämpfern – Maness steht bei 12-1, während Sanders bei 13-3 steht. Maness ist ein guter Allrounder der zwar Submission Affinität mitbringt aber sich primär im Stand beweisen will. Für Sanders gilt das gleiche, allerdings hat er durchaus Probleme in der Submission Defense und bietet im Grappling die größte Angriffsfläche. Mal schauen ob Maness das Duell auf den Boden bringen wird.

Ansonsten war es das eigentlich mit den interessanten Kämpfen. Der Rest der Karte befindet sich eher am unteren Ende des Durchschnitts und ist genau für solche Events im Roster der UFC – um eine Karte zu vervollständigen. Eine Card die uns auf einen durchaus turbulenten Dezember vorbereiten wird – denn dort wird das Jahr nochmals richtig gut besetzt, abgerundet.

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Sam
Ich bin Sam und schreibe für The Crunchtime über die UFC und College Football

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