NBA

Playoff Preview: Eastern Conference Round 1: Toronto Raptors – Brooklyn Nets

Lesedauer: 4 Min
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In der ersten Runde der Eastern Conference Playoffs trifft der amtierende Champion aus Toronto auf die Brooklyn Nets. Es ist der Zweite gegen den Siebten im Osten. Die meisten werden sagen: Klare Sache für Toronto. Doch die Brooklyn Nets haben mehr zu bieten als man beim Lesen der Namen des Rosters vermuten mag. Wir haben uns die Serie mal genauer angeschaut.

Die bisherige Saison

„Die Raptors sind vom Aussterben bedroht“. Nach dem Weggang des Finals-MVP Kawhi Leonard haben die meisten Experten wohl mit einer eher durchwachsenen Saison gerechnet. Sicher waren die Playoffs fest eingeplant, aber das Toronto am Ende den zweiten Platz souverän festigen kann, haben selbst die größten Optimisten nicht erwartet.

Coach Nick Nurse hat aus einer Truppe, die ihren größten Star verloren hat, eine Mannschaft geformt, die sich realistische Chancen auf den Titel ausmalen kann. Still und heimlich und immer ein wenig unter dem Radar haben die Raptors sich am oberen Ende der Tabelle festgesetzt und es fällt schwer hier einen herauszuheben. Sicher sticht der amtierende Most Improved Player Pascal Siakam als Topscorer ein wenig heraus, doch es ist der komplette Kader der einen Schritt nach vorne gemacht hat. Fred Van Vleet, Kyle Lowry, OG Anunoby, Marc Gasol – alle haben es irgendwie geschafft ihr Niveau auf ein neues Level zu bringen.

Eine Übergangssaison über den Erwartungen

Bei den Brooklyn Nets war vor der Saison klar, dass diese Saison noch nicht die Angriffs-Saison auf den Titel sein wird. Kevin Durant ist noch nicht fit und Kyrie Irving wird diese Mannschaft nicht alleine auf den Thron stemmen können. Dennoch spielten die Nets teilweise über den Erwartungen, gerade weil auch Irving viele Spiele in der Saison verpasste. Besonders Dinwiddie überzeugte in dieser Saison.

Dann kam die Pause. Und die Nachricht, dass die NBA in Orlando in einer Bubble fortgesetzt wird. Und prompt vergrößerten sich die Verletzungssorgen der Nets. Durant sowieso schon raus, Irving reist nicht mit in die Bubble, Dinwiddie raus, DeAndre Jordan verlässt die Bubble und und und. Viel ist bei den Nets nicht mehr übrig und plötzlich stehen Namen wie Luwawu-Cabarrot in der Starting Line-Up.

Stärken und Schwächen

Gerade diese Namen sind aber vielleicht die größte Stärke der Brooklyn Nets. Es macht sie unberechenbar. Besonders Luwawu-Cabarrot sticht als die Entdeckung der Bubble für die Nets heraus. Regelmäßig lassen sich seine Zahlen auf dem Scoreboard mehr als gut lesen. Und sie haben es auch schon bewiesen, dass sie das ein oder andere Team schlagen können. Den Bucks haben sie gezeigt, dass sie gegen Brooklyn nicht mit halber Kraft gewinnen können und schlugen sie relativ deutlich.

Ganz ohne bekannte Namen ist der Kader dazu auch nicht. Levert, Harris und Allen sind alles Spieler, die auch mal ein Spiel in die Hand nehmen können. Besonders Allens Block-Fähigkeit und Harris Wurf von außen sind große Waffen. Allerdings muss man auch klar sagen, dass ein Spieler fehlt der übernimmt. Wenn ein Team gegen sie ernst machen sollte und sie nicht unterschätzt, dann werden es die Nets schwer haben. Besonders gegen die Raptors.

Konstanz ohne Explosionen

Toronto kann praktisch jeden Spieler kalt stellen. Ihre Defense ist der Schlüssel der Raptors. Es gibt einfach keine Schwäche. Wen soll man attackieren, wenn man eine gute Chance zum Scoren haben will. Und das Thema keine individuelle Schwäche zieht sich auch durch die Offense. Jeder der Spieler hat das Potential mindestens 15 Punkte aufzulegen. Ihre größte Stärke ist die Konstanz, was aber auch gleichzeitig ihr größte Schwäche sein könnte.

Es kommt einfach sehr selten mal vor, dass einer ihrer Spieler eine Mega-Performance auflegt. Und das wird es in einem tiefen Playoff-Run brauchen. Es kann aber auch gut passieren, dass Toronto mit ihrer Team-Mentalität das wieder ausgleichen kann. Innerhalb der Bubble kamen die Raptors nach einem überragenden Start immer schwächer in die Endphase der Regular Season. Es wird spannend zu beobachten, ob das nur auf Kräfte schonen zurückzuführen ist.

X-Faktoren: Was kann die Serie spannend machen?

Fest steht es wird schwer für die Brooklyn Nets die Serie zu gewinnen, dennoch gibt es einige Faktoren, die diese Serie bestimmen könnten. Zum einen muss es den Brooklyn Nets gelingen den vielleicht unterbewertetsten Point Guard der Liga zu stoppen. Kyle Lowry ist der Antreiber des Teams und ist der Dreh- und Angelpunkt im Offensiven System der Raptors. Nur wenn die Nets es schaffen ihn unter Kontrolle zu bringen, können sie Spiele gewinnen.

Außerdem wird es entscheidend sein Fred VanVleet in den Griff zu bekommen. In dieser Saison hat er noch einmal eine Schippe draufgelegt und beweist, dass immer wichtiger für sein Team wird. Wenn Lowry nicht auf dem Parkett steht kann auch er eine Partie komplett an sich reißen. Er trifft Dreier, hat das Händchen in der Defense und hat große Stärken durch seine Schnelligkeit im Fast Break. Hier muss Brooklyn gewaltig aufpassen.

Schwer wird es auch einen Weg durch die Defense zu finden, an der schon so viele Teams zerbrochen sind. Das gelingt nur, wenn sie es schaffen, ihr durchaus guten Spieler zu Stars transformieren. Allen muss die Zone dicht halten, Levert, Harris und Luwawu-Cabarrot müssen in der Offense über ihrem Level performen. Wenn das gelingt, werden auch die Raptors ins Schwitzen kommen. Und wer weiß, vielleicht kann ja auch Oldie Jamal Crawford noch ein Faktor für Brooklyn werden. Das er scoren konnte, ist kein Geheimnis.

Fazit

Alles schreit nach einem Sweep für die Raptors, doch irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Brooklyn unterschätzt wird. Manchmal lässt sich sowas nicht aus den Köpfen streichen. Und es stehen doch noch einige Spieler zur Verfügung die mal so richtig ausrasten können. Alles in allem werden die Raptors die Serie doch für sich entscheiden. Mehr als Ein bis zwei schlechte Spiele wird Nick Nurse bei seinem Team nicht zulassen. Mein Tipp: Toronto Raptors in 5.

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Bjoern
Schreiben ist mein Hobby, die NBA meine Leidenschaft. Wenn Basketball läuft, sind schlaflose Nächte vorprogrammiert. Ich versuche euch, so gut es geht, meine Meinungen, Analysen und Berichte zu präsentieren, die aus Sicht eines Fans interessante Einblicke bieten.

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