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Southwest Division Preview: Die Zukunft der NBA

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Die NBA-Saison kommt immer näher und wir widmen uns im nächsten Teil unserer Season Preview der Southwest Division. Eine Division, die uns in der Vergangenheit besonders wegen Dirk Nowitzki fasziniert hat. Sein Abgang hat zwar wehgetan, doch diese fünf Teams bieten immer noch jede Menge Gesprächsstoff.

Im Südwesten der NBA spielen drei Spieler, die in Zukunft die NBA prägen werden. Spieler mit enormen Vorschusslorbeeren und besonders hoher Erwartungshaltung. Es ist Zeit sich die Teams im Detail anzuschauen und im Hinblick auf die anstehende Saison zu bewerten.

5. San Antonio Spurs

Zugänge: Devin Vassell (Draft, 11. Pick), Tre Jones (Draft, 41. Pick)

Abgänge: Bryn Forbes (Bucks), Marco Belinelli

Was bisher geschah

Es ist sehr ungewohnt die Spurs als schlechtestes Team der Southwest Division einzustufen, doch leider sind die glorreichen Zeiten, die besonders von Tony Parker und Tim Duncan geprägt wurden, vorbei. In der Bubble haben sie mit fünf Siegen aus acht Spielen noch einmal glänzen können, doch diese Saison wird alles andere als leicht.

Veränderungen gab es kaum. Lediglich Devin Vassell als durchaus vielversprechender Flügelspieler wurde an elfter Position im Draft gezogen. Er wird in Zukunft eine spannende Rolle bei Superstar-Coach Gregg Popovich spielen, der sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Spieler zu entwickeln.

Better or Worse

Gregg Popovich kriegt praktisch den gleichen Kader wie im Vorjahr vor die Nase gesetzt. Ein besser oder schlechter gibt es hier nicht. Jedoch machten die Bubble-Auftritte Hoffnung. Besonders DeMar DeRozan als Power Forward wusste zu imponieren und seine Scoring-Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. LaMarcus Aldridge hat mittlerweile 35 Jahre auf dem Buckel. Er wird weiter als Center das Spiel breit machen und DeRozan Platz verschaffen.

Besser könnten die Spurs am Ende der Saison sein, wenn Derrick White, Dejounte Murray oder Lonnie Walker IV ihre Entwicklung vorangetrieben haben. Besonders White und Murray dürften mit ihren Aufgaben wachsen, da das Team langsam aber sich in ihre Hände gelegt werden wird.

Unterm Strich

San Antonio steht vor einer sehr schwierigen Saison. Sie sind kein Team, das die Playoffs komplett abschreiben wird. Mit einem Gregg Popovich als Trainer ist das auch überhaupt nicht möglich. Dennoch ist der Kader insgesamt zu dünn besetzt, um Platz acht zu erreichen.

Das ist für die Spurs aber auch nicht dramatisch. Der Fokus liegt auf der Etablierung junger Spieler. In dieser Saison könnten die Grundsteine für den Rebuild gelegt werden. So wie es aussieht hat Popovich auch Spaß an der Entwicklung junger Spieler gefunden.

Prediction: 29-42

4. Memphis Grizzlies

Zugänge: Desmond Bane (Draft, 30. Pick), Xavier Tilman Sr. (Draft, 35. Pick), Killian Tillie (2-Way), Mario Hezonja (Trail Blazers)

Abgänge: Josh Jackson (Pistons), Anthony Tolliver, Yuta Watanabe

Was bisher geschah

Der Kader wurde im Prinzip nur durch Draft-Picks verändert. Mario Hezonja ist der einzige gestandene NBA-Profi, der per Trade in den Roster der Grizzlies gerät. Gründe aktiv zu werden, gab es dieses Jahr auch kaum.

Das Grundgerüst steht. Rookie of the Year Ja Morant und Jaren Jackson Jr. sind das Duo der Zukunft in Memphis. Dieses Duo hätte letztes Jahr auch schon fast für eine Teilnahme an den Playoffs gereicht. Im Play-In-Spiel unterlagen sie aber schlussendlich den Blazers, was auch auf die Verletzung von Jackson zurückzuführen war.

Better or Worse

Die Grizzlies hatten kaum Handlungsbedarf. Allerdings performten sie in der letzten Saison über ihren Möglichkeiten. Die Konkurrenz in der letzten Saison war lange nicht so hoch wie in diesem Jahr.

Positiv für die Grizzlies ist allerdings, dass Morant und Jackson ihre Schlüsse aus der letzten Saison gezogen haben werden. Spektakuläre Pass-Antäuschung, Alley-Oop-Anspiele und Tempo-Angriffe wird es wieder zu bestaunen geben. Jedoch werden die beiden Youngster gemerkt haben, dass das nicht alles ist, um Erfolg zu haben. Durch die gesammelten Erfahrungen einer bitteren Niederlage im Vorjahr sind die Grizzlies besser geworden.

Unterm Strich

Auch wenn sie besser geworden sind, die Konkurrenz im Westen ist groß. Es gibt genug andere Mannschaften, die – anders als Memphis – ihren Kader mit Neuverpflichtungen verstärkt haben. Diese Mannschaften haben gegenüber den blutjungen Grizzlies Vorteile.

Abschreiben würde ich die Grizzlies im Kampf um die Playoffs nicht. Die Niederlage auf den letzten Drücker sitzt noch tief. Dadurch wird der Hunger in Memphis nur noch größer. Hunger alleine reicht aber nicht. Eine Playoff-Teilnahme ist unwahrscheinlich.

Prediction: 32-40

3. New Orleans Pelicans

Zugänge: Kira Lewis Jr. (Draft, 13. Pick), Eric Bledsoe (Bucks), Steven Adams (Thunder), Willy Hernangomez (Hornets), Wenyen Gabriel (Trail Blazers)

Abgänge: Jrue Holiday (Bucks), Darius Miller (Thunder), Jahlil Okafor (Pistons), Derrick Favors (Jazz), E’Twaun Moore (Suns), Zylan Cheatham, Josh Gray, Grank Jackson (Thunder), Kenrich Williams

Was bisher geschah

Bereits in der letzten Saison waren viele Blicke auf New Orleans gerichtet. Das lang zum größten Teil an dem größten Rookie-Hype seit LeBron James für Zion Williamson. Dieser verpasste in der letzten Saison aber den Großteil der Saison und wurde auch nach überstandener Verletzung nur sporadisch eingesetzt.

Den besten Aufbauspieler Jrue Holiday haben sie nach Milwaukee verschifft, haben dafür zwar in Bledsoe einen Ersatz gefunden, das Niveau von Holiday kann er aber nicht auffangen. Aus Oklahoma kam der Australier Steven Adams, der das Zusammenspiel mit Zion auf den Bigs verändern wird. Zusätzlich wurde Brandon Ingram mit einem neuen Maximalvertrag ausgestattet.

Better or Worse

Mit einem fitten Zion sollten die Pelicans besser als in der vergangenen Saison sein. Hier ist aber Vorsicht geboten, denn die Erwartungen sind hoch und Zion noch sehr jung. Die Pelicans tun gut daran, den Hype nicht noch größer werden zu lassen. Besonders das Zusammenspiel mit Steven Adams ist schwierig vorstellbar, weil er genau wie Zion unter dem Korb zuhause ist.

Brandon Ingram ist aber eine weitere Waffe, der in der letzten Saison den Durchbruch geschafft hat. Die Starting Lineup liest sich gut. Auch weil Lonzo Ball gegen Ende der Saison seine Rolle gefunden hatte. Der Weggang von Holiday schmerzt, doch ist durch ein Zusammenspiel Ball und Bledsoe aufzufangen.

Unterm Strich

Das Potential in New Orleans ist enorm. Der Kader ist bestückt mit Talenten und dem vielleicht größten Talent der Liga. Im Idealfall wird Zion schon diese Saison seinen Durchbruch haben, was die Playoff-Chancen der Pelicans definitiv erhöhen dürfte.

Dennoch sind das alles noch Szenarien, die mit vielen Fragezeichen versehen sind. Besonders auch deswegen, weil der Kader ab Position 6 nicht viel hergibt. Die Playoffs sind aber im Bereich des Möglichen. Doch man wird diesem Kader noch Zeit geben müssen.

Prediction: 34-38

2. Houston Rockets

Zugänge: Kenyon Martin Jr. (Draft, 52. Pick), Christian Wood (Pistons), Jae’Sean Tate (Sydney Kings), DeMarcus Cousins (Lakers), John Wall (Wizards)

Abgänge: Russel Westbrook (Wizards), Robert Covington (Trail Blazers), Jeff Green (Nets), Bruno Caboclo, DeMarre Carroll, Tyson Chandler, Michael Frazier, Luc Mbah a Moute, Austin Rivers (Knicks), Thabo Sefolosha, William Howard

Was bisher geschah

Um die Rockets wurde es in der Offseason nicht ruhig. Nach einer verkorksten Saison, in denen Westbrook und Harden nie zu dem erhofften Superstar-Duo heranwuchsen, wurde das Projekt für gescheitert erklärt.

Gezwungenermaßen, denn die beiden wurden in vielen Trade-Gerüchten genannt. Westbrook wurde bereits zu den Wizards geschickt, wodurch die Rockets im Gegenzug John Wall erhielten. Wall hat lange nicht mehr gespielt und es ist schwer vorstellbar, dass er auf seinem Top-Niveau agieren kann. Ihm wird aber ein alter bekannter in DeMarcus Cousins zu Seite gestellt, die sich noch aus College-Zeiten in Kentucky kennen.

Harden ist noch da, doch die Gerüchte reißen nicht ab. Brooklyn und Philadelphia sind die gewünschten Ziele des ehemaligen MVP. Gegenwert ist dort durchaus vorhanden, doch inwiefern ist ein Harden ersetzbar? Zumindest Christian Wood konnte als gute Verstärkung nach Houston geholt werden und wird der neue Center der Rockets werden.

Better or Worse

Um das zu beantworten muss die Zukunft von James Harden geklärt werden. Bleibt Harden haben die Rockets einen stabilen Kader, auch wenn wichtige Rollenspieler in Jeff Green, Robert Covington und Austin Rivers verloren gingen. Wall könnte nach einer überstandenen Verletzung in dieser Konstellation Westbrook ersetzen.

Dennoch hängt alles an Harden. Wenn er getradet wird, braucht es Gegenwert, den man in Ben Simmons bekommen würde, den Daryl Morey aber nicht abgeben will. In Brooklyn wäre das bei Irving der gleiche Fall. Aktuell sind die Rockets verschlechtert, aber nur leicht.

Unterm Strich

Mit Harden sind die Playoffs fast schon geregelt. Allerdings hängt das auch damit zusammen, wie viel Bock Harden bei einem Verbleib auf die Rockets hat. Unruhen sind vorprogrammiert. Wenn man sich vor Augen führt, dass Harden weder mit Paul noch mit Westbrook die Finals erreicht hat, kann man sich nur ganz schwer vorstellen, dass das auf einmal mit Wall möglich wäre.

Die Rockets kann man zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht einschätzen. Bei der aktuellen Zusammensetzung sind sie aber ein absoluter Kandidat für die Playoffs. Mehr als die erste Runde ist aber nicht drin. Besonders weil Unruhen vorprogrammiert sind.

Prediction: 38-34

1. Dallas Mavericks

Zugänge: Josh Green (Draft, 18. Pick), Tyrell Terry (Draft, 31. Pick), Tyler Bey (Draft, 36. Pick), Josh Richardson (76ers), James Johnson (Timberwolves), Wes Iwundu (Magic)

Abgänge: Seth Curry (76ers), Delon Wright (Pistons), Justin Jackson (Thunder), Michael Kidd-Gilchrist (Knicks), Courtney Lee, Josh Reaves, Antonius Cleveland, Ryan Broekhoff (76ers)

Was bisher geschah

Es lief alles so reibungslos. Der Abgang von Dirk Nowitzki beendete seine Ära. Doch er konnte das Zepter direkt in die Arme eines neuen europäischen Superstars legen. Zu was Luka Doncic jetzt schon in der Lage ist, versetzt die gesamte Basketball-Welt ins Staunen. Das Zusammenspiel mit Porzingis ist der Plan für die Zukunft.

Großen Handlungsbedarf bei den Mavericks sahen die Verantwortlichen nicht, auch wenn sie sicherlich gerne Danilo Gallinari verpflichtet hätten. Diesen zog es aber nach Atlanta. Mit Curry verloren sie zwar einen elitären Shooter, gewannen aber in Josh Richardson einen grundsoliden Verteidiger.

Better or Worse

Bereits in der letzten Saison waren die Mavericks eines der besten Offensiv-Teams der Liga. Angeführt von Doncic werden sie das auch in der kommenden Saison sein. Jedoch müssen sie zum Start erstmal auf den Co-Star Kristaps Porzingis verzichten. Doncic kann diesen Verlust aber auffangen.

Die große Schwachstelle bleibt die Defensive. Auch wenn das Problem nicht gelöst ist, mit Richardson haben die Arbeit gegen den Ball zumindest verbessert. Zudem wird Doncic einen weiteren Schritt nach vorne machen. Kaum vorstellbar bei den Leistungen, die der Slowene jetzt schon zeigt.

Unterm Strich

Die Mavericks sind ein sicherer Playoff-Kandidat. Es muss das Ziel sein am Ende der Saison das Heimrecht inne zu haben, um den Top-Teams aus dem Weg zu gehen. Besonders schwierig wird der Start der Saison zunächst ohne Porzingis.

Wenn er aber wieder ins Geschehen eingreift sind die Mavericks das beste Offensiv-Team der Liga. Doch bekanntlich gewinnt man Meisterschaften in der Defensive. Hier sind die Lücken zu groß um von einem echten Contender zu sprechen. Die Conference-Finals sind möglich, aber nicht selbstverständlich.

Prediction: 42-30

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Bjoern
Schreiben ist mein Hobby, die NBA meine Leidenschaft. Wenn Basketball läuft, sind schlaflose Nächte vorprogrammiert. Ich versuche euch, so gut es geht, meine Meinungen, Analysen und Berichte zu präsentieren, die aus Sicht eines Fans interessante Einblicke bieten.

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