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Playoff Preview: Western Conference Round 1: Denver Nuggets – Utah Jazz

Lesedauer: 6 Min
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Mit dem Matchup Nuggets gegen Jazz in der ersten Runde könnte eine sehr enge Serie auf uns warten. Vor allem das Duell des besten offensiven und defensiven Center der Liga ist ein heiß erwartetes und auch rund herum tummelt sich jede Menge Talent. Wer die Serie für sich entscheiden könnte, wollen wir nun herausfinden.

Bisherige Saison

Utah erlebte einen überraschend schlechten Start in die Saison und hatte immer wieder mit negativen Serien zu kämpfen. So standen sie zwischenzeitlich immer mal wieder bei einer nur knappen positiven Bilanz. Ein 20-2 Run im Dezember/Januar bescherte ihnen allerdings einen recht sicheren Platz in den Playoffs, auch wenn sie gegen Ende der Saison, gerade auch in der Bubble wieder sehr unkonstant und fehleranfällig wirkten. Die Nuggets dagegen benötigten kaum größere Runs, da sie keine Probleme hatten konstant zu gewinnen und zu keinem Zeitpunkt der Saison größere Probleme hatten. Sie hatten am Ende durchaus auch die Chance den zweiten Platz im Westen zu sichern, jedoch schienen sie auf ein Matchup mit Dallas nicht gerade erpicht zu sein und verloren am Ende mehr Spiele, als nötig.

Stärken und Schwächen

Die Nuggets haben hier recht deutlich den besten Spieler der Serie in ihren Reihen. Nikola Jokic spielt mal wieder eine fantasische Saison und kommt auch noch in einer Slim-Fit Version seines alten Ichs daher. Zudem hat er bereits letztes Jahr bewiesen, dass er in den Playoffs noch einen Gang nach oben schalten und sowohl im Playmaking als auch im Scoring die Partie an sich reißen kann. Verteilen kann er die Bälle an unzählige fähige Offensivspieler. Vor allem Jamal Murray und Michael Porter Jr. sollten die besten Punktelieferanten der Nuggets, abgesehen vom Center, sein. Gerade MPJ hat neben seinen merkwürdigen Aussagen, vor allem mit seiner Leistung auf sich aufmerksam gemacht. Er hat absolute Gardemaße und kann aus jeder Position treffen.

Solch einen Spieler haben die Jazz nicht und müssen ihn erstmal versuchen zu verteidigen. In der Verteidigung liegt die Hoffnung vor allem auf dem Flügel. Sollte Gary Harris im Laufe der Serie zurückkommen, so hätte man mit ihm und Torrey Craig zwei exzellente Verteidiger gegen Donovan Mitchell und Jordan Clarkson (bzw. Mike Conley, sollte dieser eingreifen können). Mit Millsap hat man einen weiteren sehr guten Verteidiger und in der Zonen könnten mit Jokic und Bol Bol immerhin lange Spieler warten, die die Abschlüsse erschweren können. Generell kommen von der Bank einige sehr brauchbare Akteure bei Denver: Spieler wie Monte Morris, Jerami Grant oder Mason Plumlee können dem Team zu jeder Zeit einige produktive Minuten geben.

Wenn die letztjährigen Playoffs eine Sache gezeigt haben, dann, dass Jamal Murray nicht gerade die Konstanz in Person ist. Er hatte absolute Highlight-Spiele und einige Totalausfälle. Da auch Porter Jr. noch keine Erfahrungen in diesem Bereich hat und Spieler wie Craig, Millsap und potenziell Harris offensiv oft Fragezeichen sind, kann man nie davon ausgehen, dass es um Jokic herum genug Punkte gibt und jedes Spiel zu gewinnen. Auch könnte Murray ein defensives Problem sein, sollte Gary Harris nicht rechtzeitig fit werden. Für den Fall, dass irgendwann in dieser Serie Mitchell und Conley auf dem Parkett stehen, wird er einen von beiden verteidigen oder woanders versteckt werden müssen. Und sollten die Jazz in der Lage sein Murray und Jokic in Pick n‘ Rolls einzubinden, so könnten viele Defensivrotationen nötig werden, die den Jazz freie Dreier verschaffen könnten. Und die treffen sie in der Regel höchst effizient.

Mit Defense zum Erfolg?

Bei den Jazz hat man oft noch die Elite-Verteidigung der letzten Jahre im Kopf, jedoch befindet sich diese in der aktuellen Saison gerade noch im Liga Mittelfeld. Dabei hat man nominell immer noch sehr starke individuelle Verteidiger und potenziell sogar den besten Verteidiger der Liga in Rudy Gobert. Damit haben die Jazz zumindest den großen Vorteil, dass er gegen Jokic im Matchup bestehen kann und keine zusätzliche Hilfe benötigt. Natürlich ist Jokic der bessere Spieler, aber sollte Gobert zu Höchstform auflaufen und die Kreise des Jokers größtenteils einschränken können, so könnten die Nuggets offensiv vor Probleme gestellt werden. Dafür müssen jedoch auch Mitchell, Ingles und Co eine hohe defensive Intensität an den Tag legen. Denn vorne werden sie diese Serie vermutlich nicht für sich entscheiden können. Die größten offensiven Waffen, waren in dieser Saison ganz klar die kleineren Spieler. Mitchell, Conley und Clarkson beschafften einen Großteil der Punkte und werden auch in dieser Serie groß aufspielen müssen. Umso bitterer ist es, dass neben Bojan Bogdanovic auch noch Mike Conley zunächst ausfällt, was noch mehr Last auf die Schultern von Donovan Mitchell legt.

Da der andere dominante Scoring Part Jordan Clarkson heißt, sollte man in Utah ein nicht allzu gutes Gefühl haben. Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass Clarkson nicht nur generell mit Höhen und Tiefen zu kämpfen hat, gerade in der Zeit neben Lebron James bei den Cavs offenbarte er in den Playoffs teils miserable Entscheidungsfindungen und es war kaum zu rechtfertigen ihn auf dem Feld zu lassen. Sollte er für Conley in den ersten Spielen starten, kann man sich zurecht fragen, wer eigentlich von den Bankspielern effektive Minuten bringen soll. Clarkson war der einzige Bankscorer und wenn man die Hoffnungen auf Emmanuel Mudiay und Georges Niang legen muss, dann sollte man sich ernsthafte Gedanken machen. Nicht nur Punkte, sondern auch Defense, Playmaking und Rebounds muss die Bank bringen; hier muss Quin Snyder erst noch sehen, von wem er dies erwarten kann. Sollte Porter Jr. für die Nuggets eine offensive Rolle spielen können, haben die Jazz nominell keinen Spieler, der die körperlichen Voraussetzungen hat, um ihn zu übernehmen. Weder Joe Ingles, noch Spieler wie Royce O’Neale sind prädestiniert den athletischen Flügel der Nuggets zu verteidigen.

X-Faktoren: Was entscheidet die Serie?

Um gleich bei ihm bleiben, kann man davon ausgehen, dass Michael Porter Jr. in dieser Serie der absolute Schlüssen sein könnte. Wenn Gobert Jokic beschäftigt und die Guard Verteidigung der Jazz gut ist, wäre er die erste Option. Er hat gezeigt, dass er scoren kann, durchaus auch effizient. Ist dies nicht der Fall könnte man vermehrt Distanzwürfe vom Joker sehen. Gobert tut sich traditionell sehr viel leichter damit, in der Zone zu warten und damit Abschlüsse am Ring für das ganze Team der Nuggets zu erschweren oder verhindern. Sollte das passieren, muss der Serbe den Dreier selbstbewusst nehmen und soweit treffen, dass er Gobert nach draußen locken kann. Dann kann er seine Qualitäten als Passgeber umso besser ausspielen.

Auf der anderen Seite wird Donovan Mitchell ohne Frage die wichtigste offensive Waffe der Jazz sein. Er kann von draußen und am Ring treffen, ist ein guter Passer und vor allem im Fastbreak unheimlich gefährlich. In der Regular Season war Torrey Craig sein nomineller Gegenspieler und erledigte seine Aufgabe sehr erfolgreich. Wenn er in dieser Serie so stark gegen Mitchell verteidigt und offensiv den ein oder anderen Wurf trifft, werden es die Jazz schwer haben. Zumal sie ihren einzigen 20 Punkte Scorer neben Mitchell in Bojan Bogdanovic verloren haben. Die Würfe, die er hinterlässt, müssen in den Playoffs von anderen getroffen werden. Spieler wie Ingles, Clarkson und Mudiay werden mehr Würfe nehmen müssen. Wenn sie diese hochprozentig treffen, haben die Jazz eine Chance. Zusätzlich bleibt die Frage wie lange Mike Conley fehlen wird. Aus persönlichen Gründen wird er mindestens die ersten beiden Spiele verpassen. Sollte er in dieser Serie nicht eingreifen können, wäre das nahezu die Entscheidung gegen Utah.

Fazit

Denver hat die bessere Offensive, Utah nominell die bessere Defensive. Die Serie wird sicher nicht sehr schnell beendet sein, sollte Conley jedoch ausfallen, könnte es schneller gehen, als den Jazz lieb ist. Da ich jedoch von einer schnellen Rückkehr ausgehe und eine deutliche Steigerung der Jazz Defense erwarte sollte diese Serie eng und spannend bleiben. Das offensive Potenzial der Nuggets mit möglichen 25+ Punkte Spielen von Murray und MPJ neben der Genialität von Jokic lässt mich jedoch auf die Nuggets setzen. Mein Tipp: Denver in 7.

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Julian
NBA Guy, versorge euch mit Previews, Analysen und Predictions. Außerdem Bears Fan und Liebhaber aller kompetetiven Sportarten.

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