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XFL Week 3 (Preview)

Lesedauer: 8 Min
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Woche 3 – here we go. Was erwartet uns in Woche 3 der bis dahin sehr erfolgreichen XFL League. Es wird auf jeden Fall wieder jede Menge Football geben und das Niveau sollte sich nun rasant steigern. Es erwarten uns keine absoluten Topspiele, zweier ungeschlagenen Teams aber dennoch einige wichtige Spiele die gewonnen werden müssen. Unser Guide zur Woche 3 kommt jetzt.

Samstag, 20:00 – Houston Roughnecks (2-0) @ Tampa Bay Vipers (0-2)

Die Houston Roughnecks sind nach zwei erfolgreichen Heimspielen das erste mal „On the road“ und dürfen sich im warmen Florida auf ihren vermeintlich einfachsten Gegner gefasst machen – die Tampa Bay Vipers, wobei „bissig“ bisher noch kein Mannschaftsteil der Spieler von Headcoach Marc Trestman war. Die Vipers sind absolut nicht konkurrenzfähig gegenüber den anderen XFL Teams und liegen mit null erzielten Touchdowns ihrer Offense auf Platz 8 und damit am Bodensatz der Liga. Die Ladehemmungen der Vipers liegen nicht nur an der fehlenden Stärke der eigenen Offense, sie liegen vor allem auch an einem zu konservativen Headcoach welcher diesen Ruf schon zu seiner NFL Zeit hatte. Marc Trestman wählte gegen die Guardians, trotz großem Rückstand beim 4th Down kurz vor der Endzone lieber das Fieldgoal. Den gleichen Call gab er auch letzte Woche gegen die Dragons – beide male wurde er dafür mit der Niederlage bestraft. In Tampa hat die Defense tatsächlich gleich viele Punkte erzielt wie die Offense. Holt man so das Publikum ins Stadion? Wohl eher kaum. Man hat die Werbetrommel aber nochmal geschwungen diese Woche, hat sich CFL Wide Receiver Starpower, in Form von Wide Receiver SJ Green aus Seattle ertradet und will mit ihm die „USF Alumni“ Truppe nochmal vergrößern. Die Passempfänger fehlen den Quarterbacks der Vipers schon seit Woche 1. Sowohl Aaron Murray (trainierte diese Woche nicht mit dem Team, aufgrund einer Verletzung) als auch Taylor Cornelius (Starter in Week 2) wurden zu wenig unterstützt von ihren Receivern. Zugegeben, mit Antonio Callaway fehlt Tampa die Nummer 1 Waffe und Gesicht der Franchise nach wie vor durch eine Verletzung. Das man aber stur weiter auf Jalen Tolliver, Reece Horn oder Dan Williams setzt obwohl man in Form von Rannell Hall einen gelernten und bewiesenen Receiver im Team hat, den aber lieber als Cornerback einsetzt (momentan der 5. Backup) zeugt nicht wirklich von einer durchdachten Coachingstrategie.
Einzig das Laufspiel kann man in Tampa wohl als positiv erwähnen, DeVeon Smith und Jacquez Patrick sind das beste Runningback Duo der Liga mit 230 Yards. Die Defense war bisher ganz okay, hatte mit den Guardians den Dragons allerdings auch keine High Power Offenses gegen sich. Diese kommt allerdings in dieser Woche und wird den Vipers neue Grenzen aufzeigen. Die Offense rund um PJ Walker (7 Touchdowns) hat in den bisherigen zwei Spielen gezeigt warum das XFL Endspiel in Houston stattfinden wird. Walker verfügt zwar nicht über ein dominantes Receiving Corp, wie beispielsweise die Defenders, hat aber mit Cam Philips (4 Touchdowns – 130 Yards) seinen „Go to Guy“ gefunden. Dazu profitiert er von der wohl besten Offensive Line der Liga – 222 Passing Snaps haben die Roughnecks gespielt und nur in einem dieser Snaps gab es eine QB Pressure, die natürlich in einem 11 Yard Run endete – wie könnte es auch anders sein mit MVPJ Walker? Walker spielt bisher tatsächlich auf MVP Level und erinnert in seiner Big Play Spielmanier an den NFL MVP der letzten Saison, Lamar Jackson. Gegen St.Louis hat der wieder Plays rausgehauen wo einem die Kinnlade unten blieb. Er bewegt sich wie ein Aal in der Pocket und entgleitet in einer Leichtigkeit den Tackleversuchen des gegnerischen Passrush. Dazu hat man eine solide Defense mit einer guten Front und einigen Playmakern in der Secondary, die ziemlich hungrig in Tampa auftauchen werden. Houston gegen Tampa, es könnte erneut eine Rekordverdächtige Nacht für die Roughnecks werden.
Das Spiel kann man sich übrigens Live auf ran.de / Puls 24 und dem ESPN Player anschauen.

Samstag, 23:00 – Dallas Renegades (1-1) @ Seattle Dragons (1-1)

Beide Teams haben ihren ersten WIN auf dem Konto in Woche 2 verbucht. Die Renegades konnten mit dem von einer Verletzung zurückgekehrten Landry Jones auswärts in Los Angeles einen 25:18 Erfolg feiern. Die 25 Punkte täuschen aber in der Tatsache, dass davon alle drei Touchdowns in den letzten zehn Minuten der Partie erzielt wurden. Herausragende Figur war für die Renegades, Auburn Alumni, Cameron Artis-Payne welcher für über 100+ Scrimmage Yards und zwei Touchdowns verantwortlich war. Landry Jones war nach der Partie nicht zufrieden mit sich, trotz 305 Total Passing Yards (5. bester Wert der Liga nach zwei Spielrunden) nervten ihn die zwei Interceptions welche er in seinem XFL Debut warf. Mit Landry Jones sieht die Offense dieser Renegades aber schonmal deutlich gefährlicher aus als noch am ersten Spieltag. Wenn nun auch Artis-Payne heiß läuft, darf und muss man mit den Texanern in den Playoffs rechnen.
Das Heimteam, die Dragons, werden nach dem erfolgreichen Heimspieldebut gegen die Vipers ebenfalls nur so von Stolz trotzen und sich auf keinen Fall verstecken. Man ist zwar der Aussenseiter, kann aber auf eine enorm laute Homecrowd bauen und hat in der zweiten Partie bereits besser den „Groove“ gefunden. Quarterback Brandon Silvers stand zwar kurzzeitig auf der Kippe, dankte das Vertrauen welches Coach Zorn ihn ihn hatte aber am Ende mit einem perfekt platzierten Pass auf Wide Receiver Keenan Reynolds (Ex-Navy QB Superstar und Touchdown Maschine), die 308 Total Passing Yards sind aber dennoch eher ungenügend bei einer 4-3 TD Ratio. Silvers wird erneut starten am Samstag, wird aber weiterhin den Atem von BJ Daniels im Nacken spüren, denn der will unbedingt endlich Profi Football spielen, nachdem ihm dies letztes Jahr in der AAF verwehrt blieb.
Das Spiel wird Live auf dem ESPN Player zu sehen sein.

Sonntag, 21:00 – New York Guardians (1-1) @ St. Louis Battlehawks (1-1)

Football ist zurück in St.Louis – endlich. Die Battlehawks bringen den professionellen Football zurück in die alte Spielstätte der St. Louis Rams. Das Stadion ist bereits seit letzter Woche ausverkauft (nur für den unteren Rang wurden Tickets verkauft und die oberen Ränge wollte man bewusst nicht öffnen), was 27500 Zuschauer bedeutet. Allgemein könnte die Fanbase und Begeisterung kaum grösser sein als in St.Louis, welche tatsächlich die grösste Fangemeinschaft aller XFL Teams hat. Obwohl man aus einer sehr ärgerlichen Niederlage aus dem Topspiel gegen Houston in dieses Spiel geht, liegt die Favoritenkarte klar bei den Battlehawks welche mit dem 22 Jahre alten Quarterback Jordan Ta`amu den sichersten Quarterback in der Completionrate in den eigenen Reihen hat. Ta`amu darf auf die Mithilfe von Runninggame Matt Jones und Nebraska Wideout Legende DeMornay Pierson-El bauen. Jones führt die XFL in Rushing Yards an (Ta`amu ist in der gleichen Kategorie auf Platz 3) und hat mit Pierson-El eine Anspielstation in jeder Phase des Spiels. Insgesamt vermochte „The throwing Samoan“ für 493 Yards zu werfen (2. bester Wert der Liga) und kann damit zeigen, dass er ein Team tragen kann. Die Battlehawks Defense entlastet Ta`amu und die Offense, das Safetyduo um Will Hill und Kenny Robinson sowie Linebacker Terrence Garvin sind die Leistungsträger der Defense in St.Louis. Dazu ist Leading Tackler Dexter McCoil ein wichtiges Asset gegen den Lauf und die Passrush Rotation hat zwar keinen „Topmann“ aber immerhin fünf verschiedene Spieler welche alle bereits einen Sack gesammelt haben.
„Sacks“ ist auch ein gutes Stichwort für den Gegner vom Sonntag. Die Guardians kommen aus einer Klatsche gegen den Rivalen aus DC – 27:0 wurde man von den Hauptstädtern demoliert und die Quarterback Frage wurde noch während des Spiels aufgemacht. Matt McGloin zeigte eine ganz schwache Partie und kritisierte, zu seinem Nachteil, im Pauseninterview die Coaches und das Playcalling, dies nach dem er nicht mal 50 Yards geworfen hatte. Im vierten Quarter war dann Schluss für den ehemaligen Penn State QB und Marquise Williams wurde für ihn gebracht. Das gute, da McGloin eher ein statischer und unbeweglicher Quarterback ist stand er permanent unter Druck – Williams ist um einiges athletischer und konnte dem Passrush der Defenders entkommen. Allerdings darf man diese Leistung nicht zu hoch ansetzen – Williams kam in der „Garbage“ Time zu seiner Chance und hatte nicht mehr den selben Druck wie es McGloin bis dahin hatte. Die Quarterback Frage ist zum jetzigen Stand noch nicht geklährt, die Karten liegen aber nun besser auf Williams` Stapel und gegen McGloin. Das Problem bei den Guardians ist nach wie vor die fehlende Tiefe auf der Receiver Position. Mekale McKay ist zwar ein starker Spieler aber halt auch ziemlich eindimensional einsetzbar – als reiner Downfieldthread. Dahinter fehlt eine wirkliche Waffe. DeAngelo Yancey könnte die Lösung sein, regeneriert aber immer noch an einer Verletzung und bereitet sich momentan lieber für seine anstehende Hochzeit vor als bei den Guardians die Knochen hinzuhalten. Die Hoffnungen ruhen also vor allem auf dem Running Game, wo man immerhin über zwei gute Jungs verfügt: Darrius Victor und Tim Cook die im ersten Spiel noch Akzente setzen konnten wurden aber auch aus dem Spiel genommen gegen die Defenders. Natürlich hat das seinen Grund: Bei den Guardians fehlten in Week 2, sowohl der Starting Guard, Garrett Brumfield & Starting Center Ian Silberman – beide werden möglicherweise auch das Spiel gegen die Battlehawks verpassen. Ihre Ausfälle würden sowohl dem Pass- als auch dem Runninggame schaden und das Team direkt schwächen. Die Defense macht mir weniger Angst, hatte gegen die Defenders irgendwann aber auch keine Energiereserven mehr. Mit Bunmi Rotimi hat man einen sehr guten Linebackerhybriden, welcher das Team in Tackles (16) anführt aber auch viel Druck im Passrush ausübt. Wesley Sutton führt die Guardians Defense mit zwei Sacks an und das als Safety. Die Guardians blitzen gerne mit ihren Defensive Backs, allen voran eben Wesley Sutton.
Auch dieses Spiel ist auf dem Papier eine deutliche Sache, St.Louis sollte die Partie gewinnen und ihr Heimpublikum in Euphorie verführen.
Die Partie gibt es Live auf ran.de / Puls 24 & dem ESPN Player.

Sonntag, 01:00 – DC Defenders (2-0) @ Los Angeles Wildcats (0-2)

Ihr erwartet jetzt wohl, dass ich die Wildcats auseinander nehme? Falsch, die Wildcats gefallen bis anhin ganz ordentlich. Gegen Dallas konnte man endlich auf Josh Johnson setzen und das Spiel bis zu den letzten zehn Minuten der Partie dominieren. Diese Tatsache sollte Hoffnung geben, dass man gegen die Defenders mithalten kann. Die Waffen um Johnson sind ebenfalls erwähnenswert: Zum einen hat man da den bisher besten Wide Receiver der Liga, Nelson Spruce (192 Yards – 2 TDs) welcher auch am Wochenende wieder geliefert hat und beide Touchdowns der Wildcats gefangen hat. Zum anderen steht mit Elijah Hood ein überzeugender Runningback zur Verfügung und zum dritten hat man in Josh Johnson selbst eine wahnsinnig erfahrene Waffe auf der Spielmacher Position, die auch mit den Beinen Big Plays machen kann.
Die Defense des einzigen „Sunny-State“ Team der XFL hat mit Ahmad Dixon (12 Tackles) und einer guten Front rund um Shawn Oakman einige konkurrenzfähige Spieler. Dazu hat sich der Rauswurf von Defensive Coordinator Pepper Johnson bereits in Week 2, positiv gezeigt. Headcoach Winston Moss, der einzige Defensive-minded Headcoach der XFL konnte die Wildcats Defense perfekt ausrichten und hat sie bereits deutlich besser gemacht als sie es unter Johnson in Week 1 waren. Auch wenn Shawn Oakman nicht mehr ganz so dominant aufspielte wie gegen die Roughnecks, in Woche drei gegen die Defenders wird das wieder anders aussehen.
Der Abgang von Anthony Johnson hat man dagegen wiederum gemerkt, der Passrush war nicht mehr ganz so dominant wie im Eröffnungsspiel von LA und nun kommt es zum ersten „Revenge-Game“ der XFL.
Anthony Johnson bat nach dem Rauswurf von seinem Defensive Coordinator nämlich um eine Entlassung. Die Wildcats tradeten ihn daraufhin nach DC, und erhielten im Gegenzug einen Defensive Back, Bradley Sylve. Johnson ist nun an alter Wirkungsstätte und wird heiß wie eine Friteuse sein auf dieses Duell – in seinem Defenders Debut setzte er bereits ein Ausrufezeichen mit 1.5 Sacks. Allgemein konnten die Debutanten der Defenders Big Plays verzeichnen. In der Defense waren das neben Johnson auch Scooby Wright mit einem enorm wichtigen Tackle der anschließend zum Fumble führte und in der Offense spielte Wide Receiver DeAndre Thompkins mit 92 Yards und einem Touchdown gross auf. Thompkins macht diese Wideout Unit der Defenders quasi unschlagbar. Cardale Jones ist ein zu beneidender Mann, so hat er neben Thompkins auch noch Eli Rogers, welcher gegen New York trotz dem gleichzeitig stattfindenden Begräbnis seiner Mutter eine weitere Klassepartie ablieferte – 49 Yards. Dazu hat man mit Rashad „Rocket“ Ross einen der besten Deepthreats ausserhalb der NFL, auch Ross zeigte eine starke Partie und hatte wieder 95 Yards durch Receptions. Hinter den „großen“ Drei hat man mit Malachi Dupre und Simmie Cobbs zwei weitere „high Value“ Targets in der Rotation, die immer mal für First Downs gut sind. Jones selbst spielt diese Waffen perfekt aus und hat mit Hamilton einen Headcoach der ihn extrem stärkt und das Playcalling maßgeschneidert vorgibt. Die Offensive-Line war auch in Woche 2 zur Stelle und verschaffte Jones Zeit. Und falls er mal unter Druck steht hat er entweder gute Beine oder mit Pumphrey und Pressley zwei Passstarke Runningbacks.
Die Ausgangslage ist erneut deutlich besser für die Defenders aber die Wildcats sind nicht zu unterschätzen. Außerdem ist es das erste Spiel welches die Defenders auswärts antreten müssen und es handelt sich wie gesagt um ein „Revenge“ Game bei welchem die Emotionen bei einigen Akteuren überschwappen könnten.
Die Zuschauer möchte ich an dieser Stelle nochmals loben, auch wenn nur etwas mehr als 15 tausend Wildcats Fans vor Ort waren, es waren 15 tausend Fans der Wildcats. Und das unterscheidet die LA Wildcats schon mal von den LA Chargers, welche das Stadion bei Heimspielen immer teilen müssen. Mir gefällt auch die „Latino“ angehauchte Rolle, in welche die Wildcats gesteckt wurden. Viele Fans verkleideten sich im Stile vom „Tag der Toten“ welcher in Lateinamerika eine lange Tradition besitzt und auch in Los Angeles gerne gefeiert wird. Das macht die Franchise zu einem multikulturellen Team welches vielleicht auch darauf abzielt, die Lateinamerikanischen Football Fans in LA ins Stadion zu locken.

Das Team von „The Crunchtime“ wird am Samstag vor den Spielen nochmal kurz eine Tipprunde durchführen, welche ihr natürlich auf unserem Blog finden werdet.

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Sam
Ich bin Sam und schreibe für The Crunchtime über die UFC und College Football

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