MMA UFC

UFC Paris Preview

Lesedauer: 3 Min
0
(0)

Bis im Januar 2020 war die Sportart MMA in Frankreich in der Öffentlichkeit gänzlich verboten. Man durfte zwar trainieren, aber offiziell gab es diesen Sport bis dahin nicht. Nach der „Legalisierung“, welche einen weiten Weg nehmen musste, kam Corona und so wurde auch nur selten veranstaltet. Ares, eine eigene Eventreihe und Bellator waren bisher die einzig großen Namen die entstanden bzw. veranstaltet haben. Nun, Frankreich hat einiges an Talent im eigenen Land und deshalb musste die UFC nachziehen und tut dies an diesem Samstag mit UFC Paris: Gane vs. Tuivasa als Main Event und einer auch sonst starken Card.

Auch die deutschsprachigen Kämpfer sind involviert und ebenfalls stark vertreten. Beginnen wir bei meiner Landsfrau, Stephanie Egger (7-3) welche nach 28 Tagen ihren nächsten Kampf machen wird. Nach ihrer Armbarniederlage, welche durch brisante Umstände zusammenkam, will sie nun direkt wieder auf die Siegesspur kommen. Ihre Gegnerin stammt aus Argentinien und heißt Ailin Perez (7-1). Ihre einzige Niederlage stammt durch ein illegales Knie, welches sie disqualifizierte. Egger wird also ihren Judo-Background nutzen wollen und den Kampf auf den Boden verlagern. Für Perez ist es das UFC Debut.

Direkt nach Egger kämpft der deutsch-libanesische Khalid Taha (13-4). Er bekommt es ebenfalls mit einem UFC Debütanten zu tun, Cristian Quinonez (16-3) welcher über Dana Whites Contender Series einen Vertrag ergattern konnte. Quinonez ist extrem unkonventionell, zirkelt viel herum und hat eine ordentliche Deckung. Taha hingegen steht mit dem Rücken zur Wand, nach fünf Kämpfen konnte er erst einen Kampf gewinnen, inklusive No Contest aufgrund eines Dopingvergehens. Taha ist also angezählt und braucht dringend einen Win, am besten mit Finish.

Benoit Saint-Denis (9-1) kämpft gegen Gabriel Miranda (16-5). BSD hat sich bei seinem Debüt direkt einen Namen gemacht. Der ehemalige Elitesoldat wurde heftigst verprügelt, ging aber nicht KO und das, obwohl er alles einstecken musste, was überhaupt möglich ist. Er ist ein Bodenspezialist und ein gefährlicher Finisher.

Ein bisschen später gibt es dann ein quasi Deutsch-Deutsches Duell, Dustin Stoltzfuss der einige Jahre in Deutschland trainierte und dies immer noch tut, muss ausgerechnet gegen Abus Magomedov antreten. Magomedov gilt seit Jahren als bester MMA Kämpfer aus Deutschland und hat es nach einem PFL Championship Fight nun in die UFC geschafft. Stoltzfuss muss also direkt mal gegen einen brutal gefährlichen Kämpfer um seinen Verbleib in der UFC kämpfen. Nach drei Niederlagen zum Beginn seiner UFC Laufbahn schaffte er es im Juli Dwight Grant via Decision zu schlagen. Eine weitere Niederlage könnte also wieder gefährlich werden.

Kommen wir zur Main Card und da direkt zum zweiten Kampf, der wohl zweitbeste Fight der Card. Beide Kämpfer sind Debütanten und einer spricht ebenfalls deutsch, Jarno Errens. Errens verdiente sich seine Sporen bei Fair FC und zuletzt NFC ab und machte dort von sich zu reden, als er Max Coga mit einem brachialen Uppercut eiskalt ausknocken konnte. Nun dient er als Short notice Gegner für keinen anderen als einer meiner Hypekämpfer, William Gomis. Auch Gomis gibt sein Debüt und ist mir erstmals bei Cage Warriors aufgefallen. Ich habe ihn dann auf Instagram mal als Riesentalent betitelt und dort ein weniger genauer sein Skillset bewertet. Gomis ist nicht nur mit dem Heimvorteil gesegnet, sondern wohl auch sonst der bessere Kämpfer, extrem schnell und leichtfüßig, schnelle Headkicks, gutes Movement und durchaus ein guter Grappler. Für Errens muss hier also viel richtig laufen, ABER chancenlos ist er definitiv nicht.

Der nächste Deutsche kommt dann direkt nach Errens, Nasrat Haqparast (13-5) trifft auf Veteran John Makdessi (18-7). Nach gescheitertem Versuch, die Top 15 zu erreichen muss Nasrat nun wieder auf die Siegeschance, denn auch er könnte mit drei Losses in Folge an der Klippe stehen. Makdessi sehe ich aber nicht als stark genug, um Haqparast zu besiegen.

Robert Whittaker (23-6) vs. Marvin Vettori (18-4-1). Beide Kämpfer sind doppelt an Israel Adesanya gescheitert, Bobby Knuckles aber deutlich knapper als Vettori. Nun also ein Titlecontender? Ich sehe nicht, wie Vettori hier den Win holen soll. Whittaker ist im Stand versierter und in den anderen Disziplinen deutlich überlegen, selbst im Ringen.

Das Main Event ist aber der Hypefight für diese Card – Tai Tuivasa (15-3) und Lokalmatador Cyril Gane (10-1). Gane kommt aus der Niederlage gegen Ngannou, welche er aufgrund seiner Takedown Defense verloren hat, während es keinen Kämpfer im Heavyweight gibt, der momentan so viel Hype hat wie Tuivasa. Fünf Wins in Folge, fünf Finishes innerhalb der ersten beiden Runden und zuletzt Hardy, Sakai und Lewis demoliert. Dazu der „Shoey-Move“ nach den Fights – man muss Tai lieben. Das werden die Zuschauer in Paris definitiv nicht und Tai muss sich die Sympathien gegen einen der technischsten Kickboxer ever im Heavyweight hart verdienen. ABER: Tuivasa kann einstecken und wer Leute wie Derrick Lewis ausknocken kann, schafft das mit jedem, wirklich jedem!

Die restlichen Fights auf der Card

Main Card
Alessio Di Chirico (13-6) vs. Roman Kopylov (8-2)
Charles Jourdain (13-5-1) vs. Nathaniel Wood (18-5)

Undercard
Fares Ziam (12-4) vs. Michal Figlak (8-0)

Die Undercard beginnt um 18:00, die Main Card dann ab 21:00. Alles auf DAZN zu sehen.

Wie hat dir dieser Beitrag gefallen?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Sam
Ich bin Sam und schreibe für The Crunchtime über die UFC und College Football

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert