Main Event: Woodley vs. Burns
Woodley ist back! Nach seiner doch desaströser Niederlage gegen Usman und dem damit verbundenen Verlust des Championtitel kehrt Tyron Woodley nach über 14 Monat endlich wieder im Oktagon. Sieben Kämpfe hat er vor dem Usman Fight nicht verloren und galt quasi als unbesiegbar, besiegte Till, Maia, Thompson, Lawler, Gastelum und Kim und hat damit ein nettes Resume an Siegen gegen grosse Namen. Für Woodley droht sein Stern am UFC Himmel langsam aber sicher unterzugehen, auch wenn er Stand Heute der erste Contender auf einen Titelkampf bleibt. Aber Woodley hat längst neue Zweige an Business Optionen aufgebaut. Neben seiner Schauspielkarriere verfolgt Woodley mittlerweile ziemlich alles was in der Medienlandschaft Anklang findet – Schauspielerei, Musik, Podcasts etc. Woodley ist ein alter Hase im Game, war 2003 Big 12 Champion in der NCAA im Wrestling und konnte diesen Stil immer besser in die UFC adaptieren. Mit mittlerweile 24 Kämpfen auf dem Buckel, wovon 19 gewonnen wurden plus ein Draw, hat er nun seit seinem Kampf gegen Till auch den schwarzen Gürtel in BJJ verdient. Aus einem College Wrestling Champion ist ein echter Allrounder geworden mit der grössten Stärke im Grappling. Sein Gegner träumt zwar von der Bilanz her nicht von der Karriere von Woodley, aber hat wohl deutlich weniger Batzen in seinem Tresor als dieser und die „Regular“ Fans der UFC können mit ihm noch nicht viel anfangen. Doch Burns ist mehr als nur ein UFC Fight Night Main Event Kämpfer. Burns hat das Zeug dazu der nächste Champion in dieser Gewichtsklasse zu werden. Fünf Kämpfe in Folge konnte er gewinnen, unter anderem gegen Demian Maia und Gunnar Nelson zwei der besten Brazilian Jiu Jitsu Artists der UFC. Allgemein ist Burns zurzeit extrem aktiv, so hat er in den letzten 13 Monaten mit dem Woodley Kampf fünf mal im Oktagon gestanden und sich vom No-Gi & BJJ Jiu Jitsu Weltmeister zu einem der heissesten UFC Kämpfern zurzeit hochgearbeitet – innerhalb von neun Jahren.
Nun kommt es also zu einem Duell welches spannender nicht sein könnte – ich weiss ich sag das bei fast jeder Card, aber man muss den Matchmakern der UFC auch den verdienten Respekt zollen. Auf jeder Card gibt es mittlerweile 2-3 Kämpfe die perfekt passen.
Woodley gegen Burns dürfte eine spannende Angelegenheit werden, da man davon ausgehen kann das Woodley kaum zu Boden gehen wird wenn er es nicht will, aber Burns, seit seinem brachialen fastspeed Knockout gegen Maia, auch ein echt starker Striker geworden ist. Woodley dagegen kann einiges einstecken und ist fast nicht auszuknocken, dafür kann Woodley trotz des schwarzen Gürtels in BJJ am Boden nur wenig ausrichten gegen den Super Submission Grappler in Burns. Ausgangslage also: Kompliziert. Striking: Ausgeglichen, Ringen: Woodley, Boden: Burns.
Für Burns dürfte der Gameplan der Takedown sein, dass Woodley gegen Usman Probleme hatte diesen zu verteidigen sollte beim Wrestlinglevel von Usman niemanden wundern, gegen Burns wird das anders aussehen. Also erneut auf den Lucky Punch hoffen oder irgendwie den Bodenkampf finden durch eine Unachtsamkeit Woodleys. Für Woodley sollte der Stand das sicherere Terrain sein auch wenn ich gerne sehen würde wie er sich gegen einen solchen BJJler schlagen würde.
Ivanov gegen Sakai und Quarantillo vs. Carlyle
Beim Rest der Karte bin ich dagegen eher enttäuscht von den Matchmakern. Im Co-Main Event stehen sich Ivanov gegen Sakai gegenüber. Das dürfte der klassische Ivanov Kampf werden – drei Runden Striking ohne echte Überraschung. Also eher in die Sparte: Langweilig einzuordnen.
Im Catchweight treffen sich Billy Quarantillo und Spike Carlyle aka „The Alpha Ginger“. Dieser Kampf dürfte einiges spannender sein. Der Alpha Ginger hat sich schon eine kleine Fanbase aufgebaut (ich mag ihn auch, vor allem wegen seinem Namen) und konnte den Kampfstil von seinem Headcoach Mark Munoz perfektionieren oder besser gesagt ideal „kopieren“. 9-1 lautet sein MMA Record, zumindest also eine nette Angelegenheit, da auch Quarantillo mit 13-2 einen beinahe reinen Record vorzuweisen hat und nun seinen zweiten Kampf in der UFC machen wird.
Dern vs. Cifers
Ein weiterer netter Kampf dürfte zwischen Mackenzie Dern und Hannah Cifers stattfinden. Dern kommt aus ihrer ersten Niederlage mit einem 7-1 Record gegen eine Hannah Cifers welche selber aus einer Niederlage gegen Angela Hill vom Januar kommt. Wer kehrt zurück auf die Siegesstrasse – die Submissionkünstlerin Dern oder die Stikerin Cifers?
Preliminary Card
Für mich findet der zweitbeste Kampf und eigentlich müsste das der Co-Main Event sein aber auf dem Main Event der Preliminary Card zwischen Katlyn Chookagian und Antonina Shevchenko statt. „The Blond Fighter“ hat im Februar erst noch gegen die Schwester ihrer neuen Gegnerin in der dritten Runde verloren und somit auch den Championship Gürtel nicht bekommen und muss nun gegen die ältere Schwester der damaligen Gegnerin kämpfen. Antonina Shevchenko alias „La Pantera“ hat einen 8-1 Record vorzuweisen und kämpft zum dritten mal im UFC Oktagon. Mein Tipp: Technical Knockoutwin für Shevchenko.
Weitere spannende Namen auf der Card: Jamahal Hill im Light Heavyweight wird gegen Klidson Abreu antreten. Hill gilt ein bisschen als das nächste Ding im Schwergewicht, man darf da also ruhig ein Auge auf den jungen Mann werfen. Bislang ist er mit seinem 7-0 Record ungeschlagen geblieben und konnte bereits drei TKOs in seiner Karriere sammeln. Der Nickname „Sweet Dreams“ kommt also nicht von ungefähr. Sein Gegner Klidson Abreu alias „The White Bear“ ist da deutlich erfahrener mit seinen 19 Kämpfen wird aber als Karriereleiter Sprosse einen Wegweisenden Fight für Hill darstellen. Abreu ist ein Brasilianer und wie die Vorurteile da meistens sind – JA auch er ist vor allem ein Grappler – 10 seiner 15 Siege konnte er durch Submission erzielen.
Nächste Woche erwartet uns die UFC 250 doch bis dahin darf man ruhig mal in eine solche Card reinschalten – zumindest das Main Event hat absoluten UFC Superfight Charakter! Viel Spaß.