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UFC Fight Night: Covington vs. Woodley

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Wir sind bald zurück auf Fight Island, aber endlich auch mit einer ordentlichen Fight Card, für die es sich lohnt ein Preview zu schreiben. Die beiden Namen im Main Event lassen zuerst mal aufhorchen – kein PPV? Eine Fight Night? Jap, man könnte zynisch behaupten, dass es für Woodley sowieso nicht mehr reichen sollte in einem Main Event zu stehen, nachdem er in seinen letzten Kämpfen mehr als nur enttäuscht hat. Sowohl gegen Usman, als auch danach gegen Burns, wurde er absolut dominiert. Man darf aber auch nicht vergessen, dass Woodley bei beiden Kämpfen jeweils über fünf Runden ging und nur durch Decisions verloren hat. Abschreiben würde ich einen so starken Ringer und Black Belt Grappler nicht. Es steht aber auch fest, dass sein Zenit erreicht sein dürfte, wenn er erneut verliert. Eins muss man ihm neben den ganzen anderen Dinge aber noch zusätzlich anrechnen. Einen Colby Covington als Gegner zu picken, nach zwei Niederlagen in Folge, nach all der Kritik, dass beweist Mut!

Auf der anderen Seite sehen wir „The most hated“ Colby Covington wieder zurück im Oktagon. Einige dürften sich an seine Schlacht gegen Usman vom letzten Dezember erinnern. Covington kassierte damals zwar seine zweite Niederlage, kämpfte aber fast die ganze Zeit im Stand und hat dort auch durchaus überzeugt. Er ist kontroverse Person, dieses ganze „MAGA“ Movement, seine Connection zu Trump, seine teilweise rassistischen Äußerungen, seine Präsenz mit Menschen wie u.a. Candace Owens sind natürlich zu kritisieren. Man muss aber erstens auch sehen, dass dieses Image quasi von der UFC aufgezwungen wurde und Covington erst seit dem Wechsel dorthin Relevanz in der UFC besitzt und zweitens, dass Covington halt einfach auch ein brutal guter MMA Kämpfer ist. Covington war, wie Woodley, ein NCAA Wrestler und gewann mit der renommierten Wrestling Universität Oregon State zweimal die Pac 12. Woodley hingegen war bei Missouri, einer ebenfalls hoch dekorierten Wrestling Universität und konnte dort ebenfalls eine Big 12 Championship gewinnen.

Es erwartet uns also wohl erneut eine Schlacht im Striking und da sehe ich Covington, ich würde lügen wenn ich nicht das Wort „leider“ einbeziehen müsste, im Vorteil. Natürlich kann Woodley auch im Stand brillieren. Aber gegen wen hat er das wirklich beweisen können? Maia (c’mon), einen damals noch jungen und deutlich schlechteren Wonderboy? Ok, vielleicht unterschätzen wir das Striking von Woodley, aber Covington sah durchaus ok im Stand gegen Usman aus und hätte in einer Decision eventuell auch den Kampf gewinnen können. Allerdings musste er mit einem gebrochenen Kiefer mehrere Runden weiterkämpfen und am Ende dann ein kontroverses TKO hinnehmen müssen.

Das Matchup verspricht Spannung und Dramatik bis zur letzten Sekunde. Ein Kampf wie wir ihn seit langem nicht mehr gesehen haben und ein Kampf, welcher uns das gibt, was wir alle wollen: Zwei Gegner mit großen Namen, einem extrem tiefen Skillset und einem ausgeglichenem Matchup.

C’mon Woodley! Beweis es deinen Kritikern.

Die restliche Main Card

Donald Cerrone vs. Niko Price

Donald Cerrone trifft im Co-Main Event auf Niko Price. Das ist eine ordentliche Paarung, auch wenn beide Kämpfer nicht mehr ganz das Potential haben in Richtung Titel ein Machtwort auszusprechen. Price steht bei 2-3 aus den letzten fünf Kämpfen und hat dabei gegen Luque, Neal und Alhassan verloren. Durchaus klanghafte Namen, aber auch Namen die man als Contender weghauen muss. Das hat er nicht geschafft und darf sich nun auf den Cowboy freuen.

Und der kommt sogar aus ganzen 4 Niederlagen in Folge in diesen Kampf. Allerdings hat er diese Losses gegen vier der besten UFC Kämpfer hingenommen – McGregor, Pettis, Ferguson und Gaethje. Price dürfte dagegen das deutlich bessere Matchup sein. Beide Kämpfer lieben das Striking und haben dort ihre Stärken, deshalb gehe ich auch kaum davon aus, dass wir was anderes sehen als ein Striking Matchup, dass der Mann gewinnen dürfte, der den kühleren Kopf bewahrt. Bei Cerrone ist sowieso vieles Kopfsache, dass gab er mehrmals selbst öffentlich zu. Zumindest für die UFC ist Cerrone nach wie vor ein guter Name und mit einem Sieg dürfte er auch noch einige Jahre in der Liga kämpfen.

Khamzat Chimaev vs. Gerard Meerschaert

Davor gibt es aber auch noch den dritten UFC Kampf von Khamzat Chimaev, dem ich tatsächlich mal eine etwas härtere Kiste wünsche. Mit Gerard Meerschaert erhält er genau das – einen echten MMA und UFC Veteranen – 44 Kämpfe, 31 Wins, 13 Niederlagen. Zuletzt musste er im Juni gegen Heinisch einen TKO hinnehmen. Das er mit einem starken Ringer aber mithalten kann, hat er im März gegen Deron Winn gezeigt. Nicht das ich jetzt behaupten will, dass man Winn, mit seiner kurzen Größe, mit Chimaev vergleichen kann. Winn ist aber ein technisch deutlich besserer Wrestler, als der Schwede und war ein Pan-American Bronze Gewinner.

Dennoch: Meerschaert submittete ihn mit einem „rear-naked-chocke“. Er ist mit 23 Submission Wins ein gefürchteter Bodenkämpfer und trägt den schwarzen Gürtel in BJJ. Er hat im Laufe seiner Karriere aber trotzdem immer wieder Mühe mit ebenfalls elitären BJJlern gehabt. So verlor er acht seiner 14 Kämpfen durch eine Submission. Zuletzt durch einen Guillotinen-Chocke gegen Jack Hermansson. Chimaev hat an der Pressekonferenz zum Event bereits erläutert, dass er den schwarzen Gurt für ungerechtfertigt hält und angekündet, dass er Meerschaert zum tappen bringen würde (und das als frischgekührter Blue Belt).

Allgemein soll der Kampf für Chimaev nur die Vorbereitung auf den Kampf gegen Demian Maia darstellen, welcher dann in ein paar Wochen auf Fight Island über die Bühne gehen soll. Dies deutete Dana White an der Kampfverkündung der heutigen Partie bereits an, was Meerschaert wiederum nicht gefiel. Der fühlte sich nicht genügend gewürdigt und schoss kurz darauf gegen Chimaev und auch Dana. Zurecht wie ich finde, denn Meerschaert sollte keiner auf die leichte Schulter nehmen (bei Chimaev ja eventuell auch wörtlich). Spannendes Ding auf jeden Fall, denn Meerschaert wird der erste wirkliche Name für Chimaev sein und falls das All-Star Gym Produkt diesen Kampf erneut souverän gewinnen sollte, müsste sich selbst Demain Maia in Acht nehmen.

Johnny Walker vs. Ryan Spann

Auch Johnny Walker kehrt zurück ins Oktagon und ähnlich wie Chimaev war auch er ein aufstrebender MMA Kämpfer und Shooting Star der Liga, ehe er dann gegen Anderson und Krylov zwei bittere Pillen schlucken musste. Mit Ryan Spann könnte der Hype-Train rund um Walker nun endgültig entgleisen, denn dieser kommt mit sehr breiter Brust in den Ring. Spann gewann alle seiner letzten acht Kämpfe und hat einen steilen Aufstieg hinter sich. Quasi wie damals Walker vor seinem Kampf gegen Anderson. Spannend wird es zu sehen sein wie sich Walkers Striking entwickelt hat, denn er trainiert nun nicht mehr im Tristar Gym sondern hat sich nach Irland orientiert, wo er mit McGregors Coach, John Kavanagh, an seinem Skillset schraubt. Auf dem Papier scheint dieser Wechsel, weder ein Auf- noch Abstieg zu sein, denn im renommierten Tristar Gym hatte er mit Firas Zahabi ein ähnlich starkes, wenn nicht noch besseres Team an seiner Seite.

Nun gut, auch dieser Kampf dürfte eine enge Kiste werden und in der Gewichtsklasse sowieso auch mit jeder Menge Knockout Gefahr.

Kevin Holland vs. Darren Stewart

Die Main Card eröffnen Kevin Holland und der Brite, Darren Stewart. Bei weitem natürlich kein Kampf vom Kaliber der anderen Paarungen aber durchaus mit zwei spannenden Kämpfern. Holland sowieso immer unterhaltsam, steht bei 9-2 aus seinen letzten elf Kämpfen und kommt aus einem Knockout Sieg gegen Buckley im letzten August. Auf der gleichen Fight Card hat damals auch Stewart gekämpft und Maki Pitolo mit einem Guillotinen Chocke bezwungen. Nun also das Duell der „Lewis vs. Oleinik Fight Night“ Winner. Auch diese Affiche wird vorwiegend im Kickboxing ausgetragen.

Die Undercard

Auf der Undercard trifft Jordan Espinoza in einem Ringerduell auf den Tschechen David Dvorak. Ein Kampf der für Dvorak ein guter Schritt Richtung Spitze des Flyweight sein könnte. Der Tscheche kommt aus 14 Wins in Folge.

Bei den Frauen gibt es das Duell Mara Romero Borella vs. Mayra Bueno Silva, in dem es für Borella bereits um den Verbleib in der UFC geht. Sie verlor vier ihrer letzten fünf Kämpfe und kommt mit drei Losses in Folge in den Cage gegen eine noch unerfahrene Mayra Bueno Silva, welche zwar 6-1 steht aber, im letzten Kampf, ihre einzige UFC Niederlage hinnehmen musste.

Die anderen Duelle finde ich perfekt passend für eine Undercard – gespickt mit Prospects die aber wohl kaum jemals an der Spitze der UFC zu finden sein werden.

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Sam
Ich bin Sam und schreibe für The Crunchtime über die UFC und College Football

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