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UFC 254 – Auswirkungen und Auswirkungen

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Khabib schlägt Gaethje via Submission (Photo: cnn.com)

Es wurde von vielen als der schwierigste Kampf für den bis dato ungeschlagenen Khabib Nurmagomedov gesehen. Justin Gaethje soll als defensiver Ringer der Einzige sein, der Khabib im Stand halten kann, um ihn da zu entthronen. Ich hab es bereits im Preview geschrieben, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das Ringen von Gaethje gut genug ist. Nach dem Kampf hab ich mir dann nochmal seine Stats vom College gegeben und habe festgestellt, dass er in den Championship Matches „nur“ 6-6 stand und damit weit weg von Elite Wrestlern wie Bo Nickal oder Brock Mauller war, die aktuell zur Spitze des NCAA Wrestlings gehören.

Des Weiteren war das Submission Game von Gaethje ein unbeschriebenes Blatt und er ist nicht als elitärer BJJler oder Submission Wrestler bekannt. Nate Diaz hat sich direkt nach dem Kampf wieder ins Gespräch gebracht und konnte sich eine Finte gegen Gaethje nicht verkneifen.

Der Kampf ist schnell erzählt, die erste Runde hat sich primär im Stand abgespielt und Khabib hat überraschend aggressiv und kompetitiv ausgesehen. Dennoch muss man auch sagen, dass Gaethje im Striking deutlich akkurater war und 64% seiner Significant Strikes gelandet hat. Khabib hatte sehr viele und wilde Schwinger dabei und deshalb auch nur die Hälfte getroffen – nur 32% seiner Significant Strikes landeten da wo sie landen sollten. Die erste Runde hätte ich aufgrund der letzten Minute bei Khabib gesehen, die er mit einem wirklich sehr einfachen Takedown und einem Armbar Submission Versuch mit anschließendem Biceps-Slicer Versuch beendet hat. Der Gong rettete Gaethje also nochmals vor dem Schlimmsten.

In Runde Zwei machte Khabib das Spiel von Gaethje solange mit, bis er einen harten Treffer hinnehmen musste und sich diesmal schneller für den Boden entschied. Erneut war der Takedown alles andere als optimal doch auch dieses mal reichte es ohne weiteres aus um Gaethje auf den Boden zu bringen. Dessen Reaktion? Er schenkte Khabib den Rücken und dieser hat sich von dort aus in die „Mount“ gearbeitet und dort mit einem Triangle Chocke den Sack zugemacht. Referee Herzog war von dem schnellen „tappen“ Gaethjes so überrascht das der Amerikaner sogar ein zweites mal tappen musste. Selbst dieses zweite mal konnte Herzog nicht richtig zuordnen und erst auf Hinweis von Khabib brach Herzog den Kampf anschließend ab. Da schlief Gaethje bereits und Khabib hatte seinen Zusammenbruch.

Eine Erlösung für den Dagestani, der in diesem Jahr zuerst den Tony Ferguson Kampf nicht antreten konnte und dann seinen Vater wegen Corona verloren hat. Sein erster Kampf ohne seinen Coach und Mentor sollte gleichzeitig auch sein letzter sein. Kurz nach dem Urteil gab der Champ seinen Rücktritt bekannt. Mit 29-0 schließt er seine Karriere makellos ab.

Die Goat-Debatte ist natürlich direkt eröffnet worden, wie ich finde allerdings zu unrecht. Khabib hat seinen Titel genau vier mal verteidigt und ist damit beispielsweise von einem Jon Jones oder einem GSP noch weit entfernt.

Was aber gesagt werden muss: Khabib hat seine beiden letzten Kämpfe ohne große Anstrengung gewonnen, Dustin Poirier hat er via Rear-naked Chocke relativ schnell besiegt und nun Gaethje noch schneller. Gegen Conor McGregor hatte er da deutlich mehr Mühe, verlor seine erste Runde als Profi und konnte McGregor erst in der vierten Runde submitten. Die Frage die sich nun stellt: Wer nimmt den Platz als Champion im Lightweight ein?

Wer wird der nächste UFC Lightweight Champion?

MMA Mathe funktioniert nicht und dennoch war McGregor in der Neuzeit der beste Kämpfer gegen Khabib und das obwohl man sagt, dass CMG die Vorbereitung nicht ernst genug genommen hat und sich lieber auf den Trashtalk fokussierte. Poirier hat ebenfalls besser ausgesehen, selbst im Ringen war er deutlich besser obwohl auch er die Takedowns nicht verteidigen konnte. Beide sollen im Januar gegeneinander kämpfen und viele sagen bereits jetzt, dass sie den Titelkampf nicht verdient hätten. Wer aber sonst? Poirier kommt aus einem überzeugenden Win gegen Hooker (ebenfalls an der Spitze der Gewichtsklasse), genau wie McGregor, der im Januar noch Cerrone innerhalb weniger Sekunden besiegen konnte.

Auch wenn die Gewichtsklasse eine andere war, dass sind aktuell die einzigen Optionen in meiner Sicht. Michael Chandler, der nun von Bellator in die UFC wechselte hat noch keinen einzigen Kampf gemacht und die anderen Contender haben alle zuletzt verloren – Tony Ferguson gegen Gaethje und Dan Hooker gegen Poirier. Einzig Justin Gaethje würde den Shot noch verdienen, denn er hat „nur“ gegen den Champion verloren. Ich bin aber kein Fan von direkten Championfights, auch bei ihm nicht. Dafür war seine Vorstellung dann doch zu schwach.

Einer der gerne vergessen geht ist Charles Oliveira, der zuletzt Kevin Lee submitten konnte. Er benötigt meiner Meinung nach aber auch noch mindestens einen Kampf.

Also ist die Ausgangslage relativ einfach, McGregor gegen Poirier für den Titel und Justin Gaethje oder Tony Ferguson gegen Michael Chandler im Title-Eliminator Match.

Das Leichtgewicht war dominiert von Khabib und keiner sah eine Chance, dass sich das ändern kann bis er den Rücktritt erklärt hat. Das Haifischbecken welches in dieser Divison sowieso vorhanden ist wird nicht kleiner nur weil der größte Hai weg ist. Wir dürfen uns also auf jede Menge interessanter Fights freuen, denn Khabib war dominant und hat jeden geschlagen, eine ähnliche Dominanz sehe ich aber bei keinem der genannten Kämpfern.

Comeback für Khabib?

Was könnte dagegen Khabib aus dem Rücktritt holen?

Es wird viel über einen GSP Kampf spekuliert. Ich glaube aber dass dieser Kampf keinen Sinn macht, da das Leichtgewicht nicht die Gewichtsklasse von GSP ist und ein Weightcut dahin meiner Meinung nach viel aus dem Potential des Kampfes nimmt. Einen Kampf gegen Ferguson macht für mich da deutlich mehr Sinn aber selbst da wird seit Jahren davon gesprochen, dass Ferguson vom Rücken aus gefährlich ist. Ferguson hat aber viel mehr zu bieten. Er ist ein definitiv besserer Wrestler als Gaethje, auch offensiv und er ist durch seine Cardio und sein Trashtaling auch gefährlicher als Gaethje. Die dritte Option ist der Rückkampf gegen McGregor, der wohl alle Zahlen sprengen würde und in dem ich McGregor mehr Möglichkeiten ausrechnen würde als noch im Ersten. Dann wäre da noch Michael Chandler, der von all den genannten wohl der beste Ringer ist und der genau das Skillset mitbringt, welches Khabib nicht sehen will…

Wir werden es aber wohl nie erfahren und vielleicht lassen uns die „What-Ifs“ glücklicher sein als wenn Khabib am Ende dann GSP, Chandler, Ferguson und ein zweites mal McGregor wegmachen würde.

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Sam
Ich bin Sam und schreibe für The Crunchtime über die UFC und College Football

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