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Fantasy Baseball Draft: Eine Analyse

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Nachdem ich im letzten Jahr zum ersten Mal richtig mit Vorbereitung einer Fantasy Baseball Liga beigetreten und etwas Erfolg hatte, wollte ich auch in diesem Jahr wieder in einer Liga mitspielen. Bei der Fantasy Baseball Liga von “Upside Football – “ bin ich in diesem Jahr untergekommen. 

Bisher hat das Thema “Fantasy Baseball” hier noch nicht viel Aufmerksamkeit bekommen, weshalb ich euch einmal meine Draft-Picks erklären will, welche ich im diesjährigen Fantasy Baseball Draft, welcher gestern stattfand, getätigt habe. Vielleicht bekommt der ein oder andere dadurch ja eine Inspiration für eine Draft-Strategie, sollte man noch Interesse haben, an einer Fantasy Baseball Liga teilzunehmen.

Zu meiner Strategie kann ich allgemein sagen, dass ich in den ersten Runden eigentlich immer den “Best Player Available” picken will (passiert natürlich nicht immer) und danach nach “Needs” picken wollte. Dies sollte eigentlich eine relativ standardmäßige Strategie sein.

Runde 1, Pick 7: Francisco Lindor, Shortstop, Cleveland Indians

Viel braucht man zu Lindor glaub ich nicht sagen. Er ist vermutlich der beste Shortstop in der MLB und das aus gutem Grund. Er kommt sehr oft auf Base (2019: .284/.335/.518), hatte gute Power für seine Position (letzte drei Jahre immer über 30 Home Runs) und ist auch auf dem Base Path gefährlich (letzte beide Jahre über 20 Stolen Bases). 

Als ich erfahren hab, dass ich an Nr. 7 picken werde, war mir relativ klar, dass ich entweder Lindor, Trevor Stroy (SS, Rockies), Jacob DeGrom (SP, Mets) oder sogar Mookie Betts (OF, Dodgers) bekommen würde. Auf meinem Board war Lindor von diesem Spielern (bis auf Betts, welchen ich mit Handkuss genommen hätte) jedoch am höchsten. 

Vielleicht sollte ich noch kurz erwähnen, warum ich Lindor über Story hatte. Story hat natürlich mit dem Coors Field das perfekte Stadion für seine Raw Power, welche besser ist als die von Lindor. Problematisch waren für mich jedoch seine Home/Away- und Platoon-Splits. Lindor profitiert bei letzterem vor allem davon, dass er ein Switch-Hitter ist. 

Die Entscheidung wurde mir ohnehin erleichtert, als Story und Betts in den zwei vorgehenden Picks vom Board gegangen sind.  

Runde 2, Pick 6: Freddie Freeman, First Baseman, Atlanta Braves:

Zu Freeman sollte eigentlich auch nicht viel gesagt werden müssen. Für mich ist Freeman der beste First Baseman in der MLB. Was mich besonders von Freeman überzeugt ist, dass er in den letzten beiden Jahren nur vier Spiele verpasst hatte (alle in der letzten Saison). Seine Home Run Anzahl spring im letzten Jahr von 23 auf 38, was er jedoch mit einem Einbruch in der Anzahl an Hits, von 191 auf 176, in Kauf nehmen musste. 

Tatsächlich hatte ich zu Beginn des Drafts bange, dass ich ihn nicht bekommen würde. Wäre es dazu gekommen hatte ich mir eine von zwei Alternativoptionen überlegt: Den höchst gerateten Pitcher auf meinem Board (Jack Flaherty, Shane Bieber, Max Scherzer) oder einen Slugger, welcher mir viele (40+) Home Runs bringen könnte (J.D. Martinez, Pete Alonso, Bryce Harper). 

Runde 3, Pick 7: Shane Bieber, Starting Pitcher, Cleveland Indians:

Ich hatte Shane Bieber deutlich höher auf meinem Board als viele Experten, weshalb er auch eine Option für mich in Runde 2 war, hätte ich Freeman nicht bekommen. Umso mehr hatte ich mich gefreut, dass er bei meinem Pick in Runde 3 noch zu haben war. 

Bieber’s ERA im letzten Jahr ist nichts was einen “aus den Socken haut”, aber er holt viele Strikeouts (2019: 259 K’s) und erlaubt wenig Walks (2019: 1.052 WHIP). Wenn er vielleicht seine erlaubten Home Runs noch etwas verringern könnte, sollte er in diesem Jahr ein Top-Kandidat auf den CY Young Award sein.

Runde 4, Pick 6: Whit Merrifield, Second Baseman/Outfielder, Kansas City Royals:

Bereits im letzten Jahr hatte ich Merrifield in meinem Fantasy Baseball Team. Merrifield ist, wie Freeman, ein Dauerbrenner, welcher im letzten Jahr in allen 162 Spielen gespielt hat. 

Im letzten Jahr hatte Merrifield leider weniger Stolen Bases als in den Jahren zuvor. 2017 (34) und 2018 (45) führte er die MLB in Stolen Bases an, konnte jedoch im letzten Jahr “nur” 20 Bases “stehlen”. Nichtsdestotrotz führte er die MLB zum zweiten Jahr in Folge in der Kategorie “Hits” (2019: 206 Hits) an und sollte auch in diesem Jahr wieder ein wichtiger Teil meines Teams sein.

Runde 5, Pick 7: Charlie Morton, Starting Pitcher, Tampa Bay Rays:

Die Erklärung hier ist relativ einfach: Morton war der beste Pitcher auf meinem Board und davor sind mit Chris Paddack (Padres) und Mike Clevinger (Indians) zwei gute Starting Pitcher vom Board gegangen, wodurch ich dachte, dass eventuell jetzt ein Rennen auf die letzten guten “Aces” losgehen könnte. Im Laufe von Runde 5 und 6 bis zu meinem Pick in Runde 7 sind dann tatsächlich noch 9 Pitcher (6x Starter, 3x Reliever) vom Board gegangen.

J.T. Realmuto (Yong Kim/The Philadelphia Inquirer)

Runde 6, Pick 6: J.T. Realmuto, Catcher, Philadelphia Phillies:

Catcher ist eine ziemlich komische Position, da es nur 23 Catcher gab, welche im letzten Jahr mehr als 100 Spiele absolviert haben. Dadurch ist meine Strategie entweder, dass ich einen der Top-Catcher will (z.B. Realmuto oder Yasmani Grandal) oder später im Draft zwei Catcher hole, welche hoffentlich selten zur gleichen Zeit pausieren. 

In diesem Fall habe ich mit J.T. Realmuto wahrscheinlich den besten Catcher in der MLB bekommen. Im Nachhinein hätte ich hier vermutlich auf Realmuto verzichten können, da mit Granda, mein Nr. 2 Catcher, erst in Runde 9 vom Board ging. Anstatt Realmuto wäre ich vermutlich mit Nicholas Castellanos gegangen, welcher in Runde 7, Pick 3 vom Board ging.

Runde 7, Pick 7: Joey Gallo, Outfielder, Texas Rangers: 

Gallo war immer für seine Power bekannt, was bei ihm jedoch mit einer niedrigen Batting Average bestraft wurde. Im letzten Jahr stieg Letztere von .205 auf .253 und auch seine OBP stieg um .077 auf .389 an. Jedoch sank seine Anzahl an Home Runs von 40 auf “nur” 22. 

Ich erhoffe mir, dass Gallo im kommenden Jahr wieder an seine alten Home Run Zahlen anknüpfen kann.

Runde 8, Pick 6: Edwin Diaz, Closer, New York Mets:

Nachdem mit Josh Hader (Brewers), Aroldis Chapman (Yankees) und Kirby Yates (Padres) bereits die Top-3 der Closer vom Board sind, hab ich mir mit Edwin Diaz meinen ersten Closer gesichert. Jedoch mit einem kleinen flauen Gefühl im Magen, da Diaz im letzten Jahr nicht so gut war (5.59 ERA und 1.379 WHIP bei 26 Saves). 

Ich hoffe, dass er dieses Jahr an seine All Star Saison von 2018 (damals noch bei den Mariners) anschließen kann, in welcher er 57 Saves hatte mit einem ERA von 1.96 und einem WHIP von 0.791.

Runde 9, Pick 7: Mike Soroka, Starting Pitcher, Atlanta Braves:

Der letztjährige National League Rookie of the Year Runner-Up war bisher so gut, dass er für mich schon in den Top-20 der Starting Pitcher ist. Sollte er in diesem Jahr nur annähernd so gut sein, wie im letzten Jahr (2019: 2.68 ERA, 1.111 WHIP), dann könnte dies schon fast als Steal gehandelt werden. Naja, wenn er vielleicht noch ein paar mehr Strikeouts holt.

Mike Soroka (Jeff Chiu/AP)

Runde 10, Pick 6: David Dahl, Outfielder, Colorado Rockies:

Bisher hab ich nur einen Outfielder in meinem Lineup (zwei, wenn man Merrifield mitrechnet), also hol ich mir den besten Outfielder auf meinem Board: David Dahl. 

Ich muss sagen, dass das Coors Field definitv einen Anteil an dem hohen Ranking von Dahl hat. Seine Power hat definitv noch Potenzial nach oben und ich erhoffe mir von ihm, dass er zum ersten Mal über die 20 Home Run Marke (2019: 15 HRs) kommt.

Im Visier hatte ich hier eigentlich Jeff McNeil von den New York Mets, welchen man als 2B, 3B und OF aufstellen könnte. Leider ging er jedoch in Runde 9, Pick 10 vom Board. 

Runde 11, Pick 7: Matthew Boyd, Starting Pitcher, Detroit Tigers:

Dies könnte der Pick sein, über welchen ich mich am meisten ärgere. Bei diesem Pick hab ich besonders auf Jesus Luzardo von den A’s oder auf Lance Lynn von den Texans gehofft, jedoch sind mir beide “durch die Lappen gegangen”. Ich hab mich dann für Boyd entschieden, obwohl sein ERA von 4.56 und seine 39 erlaubten Home Runs (League High) im letzten Jahr nicht gerade “sexy” waren. 

Boyd ist aber trotzdem für mich ein solider Pitcher, wessen Name auch dieses Jahr wieder in Trade Gerüchten (an der Trade Deadline) fallen wird. Meine Hoffnung ist, dass er eine solide erste Saisonhälfte spielt und dann in die richtige Situation getradet wird.

Runde 12, Pick 6: Khris Davis, Utility, Oakland A’s:

Davis hatte von 2016 bis 2018 jedes Jahr über 40 Home Runs, bevor er im letzten Jahr auf “nur” 22 Home Runs abfiel. 

Noch im letzten Jahr ging er schon in Runde 4 bis 5, sollte er sich also wieder an seine alten Leistungen annähern, könnte auch er ein Steal werden. 

Runde 13, Pick 7: Justin Turner, Third Baseman, Los Angeles Dodgers:

Dieser Pick ist relativ simpel zu erklären: Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keinen Third Baseman und nachdem ich Jeff McNeil nicht bekommen hatte, wollte ich diesen “Need” nun füllen. Turner, welcher letztes Jahr eine OBP von .372 (in den beiden Jahren zuvor jeweils über .400) und 27 Home Runs hatte, fällt mir dann doch noch relativ überraschend zu mir.

Runde 14, Pick 6: Jose Leclerc, Relief Pitcher, Texas Rangers:

Mit Leclerc sichere ich mir jetzt einen Reliever, welchen ich in meinem Board als potenziellen “Sleeper” markiert habe. Leclerc hatte im letzten Jahr mit einem ERA von 4.33 ein “Down-Year” und teilte sich den Closer-Job mit Shawn Kelley. In diesem Jahr sollte Leclerc jedoch als Full-Time Closer agieren können und mir hoffentlich viele Saves einbringen.

Jose Leclerc (Ashley Landis/The Dallas Morning News)

Runde 15, Pick 7: Ryan McMahon, First/Second/Third Baseman, Colorado Rockies:

Mein wahrscheinlich größter Reach kommt in Runde 15, in dem ich mir Ryan McMahon sicher. Der 25-jährige Infield Utility Man schlug im letzten Jahr 24 Home Runs (18 im Coors Field) und zeigte zum ersten Mal, dass er durchaus Power Potenzial besitzt. 

Seine drei Positionen und die damit kommende Variabilität war für mich ein großes Plus, während seine 160 Strikeouts noch immer ein kleines Fragezeichen auf meinem Blatt sind.

Als “Bench Rotation Guy” sollte er aber ein wichtiger Teil meines Teams werden.

Runde 16, Pick 6: Joey Lucchesi, Starting Pitcher, San Diego Padres:

Lucchesi ist ein Teil des jungen Kerns der San Diego Padres. Hinter Paddack und Lamet sollte sich Lucchesi in diesem Jahr zu einem soliden Nr. 3 Starter entwickeln, welcher von dem Pitcher-freundlichen Petco Park profitiert.

Runde 17, Pick 7: Nick Senzel, Outfielder, Cincinnati Reds:

Zu diesem Zeitpunkt fällt mir auf, dass ein dritter “reiner” Outfielder ganz gut wäre und dafür hab ich gleich zwei Reds im Auge: Nick Senzel und Shogo Akiyama. 

Senzel scheint mir an dieser Stelle jedoch mehr “Value” zu bringen und daher nehm ich den 24-Jährigen, welcher in seiner ersten MLB Saison einige sehr positive Momente hatte und neben 12 Home Runs 4 Triples und 14 Stolen Bases hatte.

Runde 18, Pick 6: Mark Canha, Frist Baseman/Outfielder, Oakland A’s:

Canha hatte im letzten Jahr seine Breakout-Saison mit 26 Home Runs, aber besonders seine Walks-to-Strikeouts-Ratio (67:107, BB:K) und seine OBP bon .396 überzeugen mich davon, dass er durchaus ein guter Pick sein könnte.

Runde 19, Pick 7: Shogo Akiyama, Outfielder, Cincinnati Reds:

Zu diesem Zeitpunkt denk ich mir nur eins: “Ich will Akiyama”! Ich weiß zwar noch nicht so ganz, wie die Outfield Situation in Cincinnati gehandhabt wird, aber Akiyama wird Spielzeit bekommen und wenn er so spielt wie in Japan (2017-2019: AVG von über .310, OBP von fast .400, 69 Home Runs und das bei nur knapp 100 Strikeouts pro Saison), dann wird die Spielzeit nicht gerade gering ausfallen.

Shogo Akiyama (Masterpress/Getty Images)

Runde 20, Pick 6: Julio Teheran, Starting Pitcher, Los Angeles Angels:

Wieder ein kleiner Reach, aber ich wollte Teheran unbedingt in meinem Team. In 1360 Karrie Innings hat Teheran einen ERA von 3.67 und einen WHIP von 1.211. 

Mit Mickey Callaway haben sich die Angels einen sehr guten Pitching Coach geholt (was man über seine Manager Qualität nicht sagen kann), welcher hoffentlich nochmal ehr aus Teheran herausholen kann.

Im letzten Jahr einen ERA von 3.81 bei einem WHIP von 1.323.

Runde 21, Pick 7: Adam Ottavino, Relief Pitcher, New York Yankees:

Ottavino hatte unter dem Radar eine sehr gute letzte Saison mit einem ERA von gerade einmal 1.90, aber mit einem WHIP von 1.312. Er kam in 73 Spielen zum Einsatz, was ziemlich gut ist. 

Runde 22, Pick 6: Chad Green, Relief Pitcher, New York Yankees:

Zwei Yankees Reliever hintereinander? Richtig! Chad Green war vor der letzten Saison noch in der Diskussion einer der besten Relief Pitcher in der MLB zu sein. Zwar schwächelte er im letzten Jahr von Zeit zu Zeit, aber eine Strikeout-to-Walk Ratio von 5.16 hört sich noch immer sehr gut an.

Runde 23, Pick 7: Wade Davis, Relief Pitcher, Colorado Rockies:

Davis ist im letzten Jahr etwas in Vergessenheit geraten, was nicht zuletzt damit zusammenhängt, dass er seine Closer-Rolle teilweise an Scott Oberg verloren hat.

Aber man darf nicht vergessen, dass Davis noch im Jahr 2018 die MLB in Saves (43) anführte. 

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Silvio
21-jähriger Student, welcher zu den scheinbar wenigen Leuten in den deutschsprachigen Ländern gehört, welche Baseball tatsächlich als nicht langweilig empfinden und daran sogar eine große Freude finden. Darüber hinaus auch noch am American Football, spezifisch College Football, interessiert.

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