NBA

Central Division Preview: Kämpfe um den Titel, die Playoffs und den ersten Draftpick

Lesedauer: 7 Min
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Es ist das Ende unserer sechsteiligen Division Preview. Die Central Division wurde sich zuletzt vor die Brust genommen, die fünf Teams führen alle ihre ganz eigenen Kämpfe. In Cleveland und Detroit kämpft man um Draft-Pick Nummer 1 und Cade Cunningham. Die Bulls kämpfen darum, endlich wieder relevant zu werden. In Indiana kämpft man um einen Verbleib von Victor Oladipo und einen moderneren Basketball. Die Bucks haben den Kampf um Giannis zumindest gewonnen, doch ist der Rest des Kaders bereit um den Titel zu kämpfen? Genug Kämpfe in der Einleitung, Kampfrichter Ole hat sich die fünf Teams genauer angeschaut.

5. Cleveland Cavaliers

Zugänge: Isaac Okoro (Draft, 5.Pick), JaVale McGee (Los Angeles Lakers), Damyean Dotson (New York Knicks)

Abgänge: Tristan Thompson (Boston Celtics), Jordan Bell, Alfonzo McKinnie (beide Los Angeles Lakers), Matt Mooney, Ante Zizic

Was bisher geschah: 

Bei den Cavs war schon vor Ende der Saison 19/20 klar, dass man mit wenig Spielraum und einem hohen Draftpick in die Offseason geht. Genau das bestätigte sich in der Offseason selber – der Kader ist minimal verändert, wirklich besser sieht er nicht aus. Das wäre aber auch schwer gewesen.

Im Draft nahmen die Cavs an 5.Stelle Isaac Okoro, einen defensivstarken Wing. Die Flügel sind in Cleveland generell unterbesetzt und defensiv benötigten die Cavaliers grundsätzlich eine Verstärkung. Ein Game-Winner in der Preseason gegen die Indiana Pacers erzeugte schonmal ein wenig Hoffnung bei Cavs-Anhängern, doch besonders offensiv wird Okoro Zeit brauchen, um sich an das NBA-Niveau zu gewöhnen. 

Durch die kostspieligen Verträge von Kevin Love und Andre Drummond waren Cavs-GM Koby Altman mehr oder weniger die Hände gebunden. JaVale McGee kam für einen Second-Rounder aus Los Angeles, unwahrscheinlich, dass der Center die Saison in Cleveland auch beendet. 

Better or Worse: 

Viel schlechter als 19 Siege kann ein NBA-Team eigentlich schwer sein, die Cavs werden sich aber auch in dieser Saison in einer ähnlichen Range bewegen. Darius Garland und Colin Sexton fehlt es defensiv einfach an Länge, beide zeigten sich bisher mehr als Score-First-Guards. Mehr Playmaking wird man sich von beiden wünschen. Love und Drummond werden durch ihre hochdotierten Verträge schwer zu traden sein, beide werden jungen Spieler einige Minuten nehmen. 

Unterm Strich: 

Die Cavaliers gehören schon jetzt zu den NBA-Teams mit den wenigsten Fans, daran wird sich dieses Jahr wenig ändern. Der Fokus liegt auf dem vierten hohen Pick in Folge und der Weiterentwicklung junger Spieler. In Cleveland hofft man auf die Weiterentwicklung seines jungen Guard Duos Sexton/Garland und vielleicht einen Trade von Love und/oder Drummond. Das wäre dann auch das Best Case Szenario für die Cavs, das Duell um den letzten Platz in der Eastern Conference mit den Knicks und den Pistons wird das einzig spannende der kommenden Cavs-Saison. 

Prediction: 15-57

4. Detroit Pistons 

Zugänge: Killian Hayes (Draft, 7.Pick), Isaiah Stewart (Draft, 16.Pick), Saddiq Bey (Draft, 19.Pick), Saben Lee (Draft, 38.Pick), Delon Wright (Dallas Mavericks), Dzanan Musa (Brooklyn Nets), Rodney McGruder (L.A. Clippers), Dewayne Dedmon (Atlanta Hawks), Jerami Grant (Denver Nuggets), Mason Plumlee (Denver Nuggets), Jahlil Okafor (New Orleans Pelicans), Josh Jackson (Memphis Grizzlies), Wayne Ellington (New York Knicks), Derrick Walton Jr.

Abgänge: Bruce Brown (Brooklyn Nets), Luke Kennard (L.A. Clippers), Khyri Thomas (Atlanta Hawks), Tony Snell (Atlanta Hawks), Christian Wood (Houston Rockets), Langston Galloway (Phoenix Suns), John Henson, Brandon Knight, Thon Maker, Jordan McRae, Derrick Walton Jr., Jordan Bone, Louis King

Was bisher geschah: 

Mit Killian Hayes konnte sich Detroit eines der größten Point Guard-Talente des Drafts an siebter Stelle sichern. Der Franzose bestach in der deutschen BBL besonders mit seinem Auge für den Pass und einem insgesamt sehr hohen Basketball-IQ. Hayes kann im Thema Finishing sicherlich viel vom ehemaligen MVP Derrick Rose lernen können und hat in Rose generell einen Mentor für seine ersten Schritten in der NBA. Isiah Stewart, 16.Pick des Drahts landete via Trade in Detroit, dazu pickte man Saddiq Bey an 19.Stelle als weitere Option auf dem Flügel. 

Mit Christian Wood und Luke Kennard verließen die Pistons die einzigen Lichtblicke der vergangenen Saison. In Kennard verlieren die Pistons einiges an Shooting, in Wood einer der überraschendsten Entwicklungen in Detroit. 

Die Neuzugänge der Pistons klingen im Hinblick auf die Tiefe des Teams nach Verstärkungen. Jerami Grant spielte besonders am defensiven Ende des Courts eine richtig starke Saison für die Denver Nuggets. Ebenfalls aus Denver kam Mason Plumlee, wohl der neue Starting-Center der Pistons. Dazu gesellt sich in Delon Wright ebenfalls ein Spieler mit einer effizienten Saison bei den Mavs. Das alles können gute Rollenspieler in einem funktionierenden Team sein. 

Better or Worse: 

Die Pistons sind in ihrer individuellen Qualität nicht großartig verändert. Ein fitter Blake Griffin kann dann den Unterschied zu „better“ machen. Viel hängt von der Adaptierung von Kilian Hayes ab, sonst kann Grant Wood ersetzen, ähnliches gilt für Hayes und Wright im Verbund gegenüber Kennard. Ein dicker Fisch wurde jedoch nicht an Land gezogen, wodurch sich die Mannschaft nicht wirklich verbessert hat. 

Unterm Strich: 

Plumlee, Grant und Wright können Rollenspieler in einem funktionierendem Team sein. Einziges Problem – bei den Pistons funktionierte vergangene Saison so ziemlich gar nichts. Das Team wird in dieser Saison angeführt von einem Rookie Point Guard und einem verletzungsanfälligen Blake Griffin. Ergo, der Kampf um den ersten Pick ist, ähnlich wie bei den Cavaliers, mit die größte Priorität für die Pistons. Hayes wird zumindest seine Lichtblicke haben, ähnliches gilt für einen annähernd fitten Griffin. Es werden wenige Lichtblicke in einer weiteren dunklen Saison. 

Prediction: 20-52  

3. Chicago Bulls 

Zugänge: Patrick Williams (Draft, 4.Pick), Marko Simonovic (Draft, 44.Pick), Devon Dotson (ungedraftet), Garrett Temple (Brooklyn Nets), Noah Vonleh (Denver Nuggets), Zach Norvell (Santa Cruz Warriors, G-League))

Abgänge: Kris Dunn (Atlanta Hawks), Shaquille Harrison, Adam Mokoka, Max Strus

Was bisher geschah: 

Die Bulls sind auf der Suche nach Hoffnungsträgern. In dieser Saison soll das trotz 25.5 Punkten in der vergangenen Spielzeit nicht Zach LaVine sein und auch nicht der 4.Pick des diesjährigen Drafts. Eine der renommiertesten Franchises der NBA, wenn nicht der Welt, legt seine Hoffnung in die Hände seines Headcoaches, Billy Donovan. 

Donovan und die Oklahoma City Thunder trennten sich nach ihrer Überraschungssaison, in welcher Donovan einen legitimen Case für den Coach of the Year hatten. Nun soll er die Bulls umkrempeln, die Weiterentwicklung von Coby White, Lauri Markkanen oder Wendell Carter Jr steht im Vordergrund, zudem soll der 55-Jährige ein echtes Spielsystem etablieren. 

An 4.Stelle drafteten die Bulls Patrick Williams. Der Forward wurde bei Florida State hauptsächlich als Sixth Men eingesetzt und überzeugte dort offensiv mit eher ineffizienten Quoten nur mäßig. Defensiv könnte Williams sich aber allemal zu einem elitären Wing-Defender in der NBA entwicklen. 

Better or Worse: 

Coby White geht in sein zweites Jahr, Carter Jr ist ebenfalls ein wenig erfahrener geworden, mit Billy Donovan steht erstmal seit langer Zeit ein fähiger Head Coach an der Seitenlinie. Alles klare Verbesserungen, doch beim Spielermaterial hat sich nicht viel geändert. Better but still not good. 

Unterm Strich: 

Die Bulls haben zumindest mal die Möglichkeiten ins Play-In-Turnier einzuziehen. Das liegt weniger an ihrer eigenen guten Arbeit, sondern am immer noch eher schwachen Osten, was den Kampf um die letzten Playoff-Plätze betrifft. Spannend könnte eine mögliche Playmaking-Entwicklung von Coby White werden, vielleicht wird Markkanen auch dem Ruf gerecht, DER Geheimtipp für den Most Improved Player Award zu sein. Viele Fragezeichen und Baustellen für Donovan, der einiges zu renovieren hat. 

Prediction: 28-44

2. Indiana Pacers 

Zugänge: Cassius Stanley (Draft, 54.Pick), Kelan Martin (Minnesota Timberwolves)

Abgänge: Brian Bowen II, Alize Johnson, Naz Mitrou-Long, TJ Leaf (Oklahoma City Thunder)

Was bisher geschah: 

Was bisher geschah? Beim Spielermaterial eigentlich nichts. Cassius Stanley wurde tief in der zweiten Runde gedraftet, TJ Leaf nach Oklahoma getradet. Kein Trade oder Signing von Gordon Hayward, (Noch?) kein Trade von Victor Oladipo oder Myles Turner. 

Nate McMillan wurde nach der 0:4-Erstrundenklatsche gegen die Miami Heat vor die Tür gesetzt. Nachfolger als Headcoach ist Nate Bjorkgren, zuvor Assistant Coach bei den Toronto Raptors, welcher dem Team eine modernere Spielidentität einimpfen soll. Mehr Dreier und Freiwürfe sind die Devise, die Defensive war unter McMillan schließlich kein Problem. 

Better or Worse: 

Solange keine weiteren Trades passieren, sind die Pacers besonders eines: Das gleiche Team wie vergangenes Jahr. Daher hier ein Video wie Victor Oladipo mit einem Pass Ben Simmons in der Preseason tunnelt:

Unterm als auch Überm Strich: 

Was kann man den eigentlich von den Pacers erwarten? Indiana ist kein großartiges Team, welches mit absoluten Superstars besetzt ist und um die Finals spielt. Die Pacers sind aber andererseits auch viel zu gut, um sich um eine Playoff-Teilnahme auch nur annähernd Sorgen zu machen. Brogdon, Oladipo und Turner können alle für Spacing sorgen und das neue Spielsystem verkörpern. Domantas Sabonis wird weiter als Playmaking-Bigmen auftreten, interessant wird zudem die Form von TJ Warren sein, der überragende acht Bubble Regular Season hatte, welche er in den Playoffs jedoch nicht annähernd halten konnte. Entscheidend wird Victor Oladipo sein und ob dieser an seine Playoff-Form von 2018 anknüpfen kann. Dann hätten die Pacers einen Spielentscheider, der ihnen sonst fehlen wird. Voraussetzung für all das, ist die Tatsache, dass das Team so bleibt wie es ist. Dann sind die Playoffs ein Lock, viel mehr aber auch nicht. 

Prediction: 41-31

1. Milwaukee Bucks

Zugänge: Jordan Nwora (Draft, 45.Pick), Sam Merrill (Draft, 60.Pick), Rayjon Tucker (ungedraftet, Exhibit 10), Jrue Holiday (New Orleans Pelicans), D.J. Augustin (Orlando Magic), Bobby Portis (New York Knicks), Nik Stauskas (Baskonia), Jaylen Adams (Exhibit 10), Torrey Craig (Denver Nuggets) 

Abgänge: Eric Bledsoe (New Orleans Pelicans), George Hill (Oklahoma City Thunder), Wesley Matthews (Los Angeles Lakers), Sterling Brown (Houston Rockets), Robin Lopez (Washington Wizards), Kyle Korver, Frank Mason, Cameron Reynolds, Ersan Ilyasova, Marvin Williams

Was bisher geschah: 

Die Offseason der Milwaukee Bucks war turbulent und von vielen Trades durchzogen. Doch das Rampenlicht lag auf der Entscheidung vom Back-to-Back MVP Giannis Antetokounmpo, nämlich ob der „Greek Freak“ einen neuen Vertrag in Milwaukee unterschreibt. Kurz vor Ende der Frist kam es dann zur Entscheidung – Giannis unterschrieb einen SuperMax über fünf Jahre, so das zumindest vorerst Gerüchte über seinen Abschied von den Bucks unter den Tisch gekehrt werden können. 

Dafür mussten die Bucks jedoch einiges tun, den Giannis wäre nicht ohne Veränderungen am Team geblieben. Jrue Holiday kam aus New Orleans, dafür gab Milwaukee Eric Bledsoe, George Hill und drei (!) First-Round-Picks ab. Zudem tauschten die Bucks einmal ihr komplettes Bank-Lineup. DJ Augustin wird die Second Unit vornehmlich anführen, dazu gesellen sich die neuen Torrey Craig aus Denver und Bobby Portis von den Knicks. 

Klingt nach einer perfekten Offseason für die Bucks, wäre da nicht die Causa Bogdan Bogdanovic. Der Serbe war eigentlich schon fest in Milwaukee eingeplant, wäre wohl der 6th Man der Bucks und eine weitere Scoring-Option im Kader gewesen. Doch einerseits untersuchte die NBA den Sign and Trade Deal, weil dieser wohl vor Anfang der Free Agency schon klar war. Andererseits boten die Bucks dem Serben angeblich weniger Geld, aufgrund des Grades für Holiday und dessen hochdotierten Vertrag, was Bogdanovic nicht wirklich schmeckte. Der Guard endete im Endeffekt bei den Atlanta Hawks. 

Better or Worse: 

Holiday bietet gegenüber Bledsoe ein deutlich besseres Scoring und Playmkaing, ist defensiv zudem auf einem ähnlich elitärem Level. Durch den Abgang von Wes Matthews bekommt Donte DiVincenzo mehr Minuten und kann die guten Ansätze von vergangener Saison beweisen. Die Bank hat deutlich mehr Tiefe als zuvor, das neue Starting Guard-Duo passt noch besser zu Giannis. 

Unterm Strich: 

Die Bucks gehören weiterhin zum ganz engen Favoritenkreis in der Eastern Conference. Die Verlängerung von Giannis war ein Zeichen an die ganze Liga, in diesem Jahr hat man dem Griechen einen besseren Supporting Cast an die Seite gestellt. Entscheidende Fragen: Hat Giannis seinen Wurf weiterentwickelt? Kann Holiday seinem großen Vertrag gerecht werden? Eine Sorge weniger haben die Bucks zumindest – Giannis bleibt wohl für mehr als nur einem Jahr in Wisconsin. 

Prediction: 55-17 

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Ole
NBA-Fanatiker. Bei TheCrunchtime um die Leidenschaft des Schreibens mit der Leidenschaft für Basketball zu verbinden und hier einige interessante Sachen zu Papier zu bringen.

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